Evakuierte von Brienz BE dürfen für 15 Minuten in ihre Häuser
«Wir haben ein Zeitfenster gefunden, in dem der Niederschlag gering genug ist. Das nutzen wir», sagte Sandra Baumgartner vom regionalen Führungsorgan (RFO) Oberer Brienzersee zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Betreten werden dürfen nach Angaben des RFO nur von den Statikern freigegebene und so gekennzeichnete Gebäude.
Die Lage rund um den Milibach sei unter Kontrolle, hiess es vom RFO Oberer Brienzersee. Bis am Sonntagabend ist allerdings Dauerregen prognostiziert.
Über 150 Freiwillige stünden übers Wochenende in Brienz im Einsatz, hiess es. Mit Maschinen werde das Gerinne im Bach freigeschaufelt und Schwachpunkte des provisorischen Schutzsystems ausgeglichen. Im Moment fliesse viel Wasser im Milibach, welches das Feinmaterial vom entstandenen Gerinne kontrolliert in den See spüle. Auch Lamm-, Glyssi- und Trachtbach stünden unter Beobachtung.
Sechs Häuser einsturzgefährdet
Am vergangenen Montag hatte ein Unwetter das Dorf im Berner Oberland schwer getroffen. Rund 70 Personen wurden evakuiert. Einzelne Bewohnerinnen und Bewohner konnten im Verlauf der Woche wieder in ihre Häuser zurück. Sechs Häuser sind aber einsturzgefährdet, wie am Freitag bekanntgegeben wurde. Der Schutt im überfluteten Ortsteil Aenderdorf liegt rund fünf Meter hoch.
Bereits 2005 wurde Brienz von einem Unwetter stark getroffen. Damals brachte der Glyssibach Tod und Zerstörung. Seither wurden umfangreiche Schutzmassnahmen realisiert.