Gletscher stehen im Fokus eines schweizweiten Ausstellungsprojekts
«Der Rhonegletscher ist in der Kunst der am meisten dargestellte Gletscher der Schweiz», sagte Kurator Bernhard Fibicher im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Idee für das Projekt sei vor zweieinhalb Jahren entstanden, nicht zuletzt, weil sich die Gletscherschmelze infolge des Klimawandels intensiviere. Zu Beginn war die Idee, eine Schau in einem Museum zu organisieren.
«Doch eigentlich müssen wir die Menschen nicht ins Museum locken, sondern nach draussen - also zu den Gletschern», sagte Fibicher. Das Projekt weitete sich aus. Bereits seit diesem Januar laufen Ausstellungen, die Teil des Projekts sind. Das Aargauer Kunsthaus etwa zeigt Werke aus der Sammlung, die mit Gletschern zu tun haben. Der Luzerner Gletschergarten präsentiert zwei Kunstinstallationen. Beteiligt sind Institutionen vom Wallis bis nach Graubünden.
«Wir wollten den Diskurs um das Gletscherschmelzen erweitern - und die Stimme der Kultur einbringen», sagte Fibicher. Deswegen sind alte Werke, zeitgenössische Kunst als auch Musik und Literatur Teil des Projekts. Die Verantwortlichen versuchen dabei auch, dem Thema positive Aspekte abzugewinnen.
Die offizielle Eröffnung auf dem Rhonegletscher findet Ende Junistatt, weil dann die Passstrassen offen sind und Besucher und Besucherinnen gerade diesen sterbenden Gletscher besuchen können. Die Genfer Künstlerin Carmen Perrin zeigt vor Ort Dokumente, die zeigen sollen, dass die Abdeckung des Rhonegletschers mit privatwirtschaftlichen Zwecken verbunden ist; sie selbst steht dem kritisch gegenüber. Zudem ist eine Klangperformance geplant.
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