Justin Sigrists bester Geburtstag
Augen zu und schiessen - so beschreibt Justin Sigrist seinen grossen Moment in der 56. Minute. Die Lausanner versuchen in der Schlussphase noch einmal alles und drückten auf den Ausgleich. Unter anderem hält die vierte Linie der Zürcher dagegen. Dann kommt der Puck mit einem Mal zu Sigrist, und der hat - zu seiner eigenen grossen Überraschung - freie Bahn.
Nun ist der Ostschweizer aus der Nachwuchsabteilung des EHC Uzwil nicht gerade als grosser Goalgetter bekannt, das ist in der vierten Linie auch nicht seine Hauptaufgabe. Das zuvor letzte Playoff-Tor von Sigrist liegt bereits zwei Jahre zurück. Doch am Samstagabend versenkt er den Puck traumwandlerisch sicher wie ein Routinier zur beruhigenden Zweitore-Führung im Netz. Die perfekte Krönung des 25. Geburtstags von Justin Sigrist.
Ein super Geburtstag
Hat er schon einmal einen besseren Geburtstag gehabt? Sigrist lacht entspannt. «Nein, ich glaube nicht. Das war auf jeden Fall ein super Geburtstag:» Es sei fast etwas zu einfach gegangen, erzählt er mit einem breiten Lachen. «Als die Scheibe dann reinging, war das ein super Gefühl.»
Sigrist ist keiner, der sich selber in den Mittelpunkt rückt. Entsprechend denkt er auch gleich wieder an das Team. «Wir haben heute viel mehr in der offensiven Zone gespielt als in den ersten beiden Partien», stellt er zufrieden fest. Das müsse man in den vierten Match am Dienstag mitnehmen, wenn die Zürcher erstmals in Lausanne gewinnen und damit den zweitletzten Schritt zum Titel machen wollen.
Zwillingsschwester schon dreifache Meisterin
Es wäre Sigrists erster Meistertitel, beim bisher letzten der Lions 2018 spielte der ehemalige ZSC-Junior in der höchsten kanadischen Nachwuchsliga bei den Kamloops Blazers. Er hat auch innerfamiliär etwas aufzuholen. Seine Zwillingsschwester Shannon ist mit den ZSC-Frauen schon dreifache Titelträgerin.
Nun macht er alles, um nachzuziehen. Entsprechend gab es für Justin Sigrist auch nach dem Highlight am Samstagabend keine spezielle Belohnung - trotz diesmal zwei freien Tagen bis zum nächsten Spiel. «Nach Hause gehen, essen, schlafen, und dann geht es ja schon am Dienstag wieder weiter», sah er als weiteres Programm vor. Besser konnte der Geburtstag ja ohnehin nicht mehr werden.