Nemo spielt erstes Festival nach ESC-Sieg auf dem Berner Gurten
Vor der Bühne gab es kaum ein Durchkommen, als Nemo mit einer fünfköpfigen Band vors Publikum trat. Und das, obwohl sie zeitgleich spielte wie der Berliner Rapper Pashanim, der einige hundert Meter daneben die Zeltbühne füllte.
Nemo brillierte mit Tonsicherheit und die Gurtengängerinnen und -gänger steuerten eine schräge Begleitstimme bei. In der ersten Reihe flossen schon vor der Hymne «The Code» die Freudentränen.
Es war Nemos dritter Gurten-Auftritt. 2017 bespielte das Musiktalent den Berner Hausberg zuletzt. Damals sang und rappte Nemo in erster Linie Mundart-Ohrwürmer wie «Ke Bock» und «Himalaya», die auch heuer nicht zu kurz kamen. Allerdings ergänzten nun englische Texte das Programm. Mal war es poppiger, mal punkiger, und selbst eine Techno-Einlage hatte Platz im Set. Der Genremix widerspiegelte sich auch in Nemos Kleidung, in der Hälfte wurde der Anzug durch ein Tüllkleid ersetzt.
Nemo lehnte Hauptbühne ab
Mit «The Code» gewann Nemo im Mai als erste offene nicht-binäre Person den Eurovision Song Contest - und wurde damit quasi über Nacht zum internationalen Star.
In der Folge hätten die Gurten-Veranstaltenden Nemo und Team eine grössere Kulisse angeboten, wie «BärnToday» berichtete. Demnach wurde aufgrund der Absage der Band Bomba Estéreo kurzfristig ein Slot auf der Hauptbühne frei. Doch Nemo winkte ab. Auch wegen der Auftrittszeit blieb es bei der kleineren Waldbühne, wie Gurten-Sprecherin Lena Fischer dem Berner Nachrichtenportal sagte.
Das viertägige Gurtenfestival läuft noch bis und mit Samstag. Die Organisation rechnet an der diesjährigen 41. Ausgabe mit bis zu 80'000 Besucherinnen und Besuchern. Zu den Headlinern zählen die Berner Kultband Patent Ochsner und die kanadische Pop-Grösse Nelly Furtado. Mit dem Niederländer Joost Klein trat neben Nemo ausserdem ein weiterer ESC-Star auf.