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Nestlé mit deutlichem Wachstum und mehr Gewinn im ersten Halbjahr

Nahrungsmittel

Nestlé mit deutlichem Wachstum und mehr Gewinn im ersten Halbjahr

27. Juli 2023, 09:08 Uhr
Nestlé hat im ersten Halbjahr 2023 erneut merklich zugelegt. (Archivbild)
© KEYSTONE/LAURENT GILLIERON
Nestlé ist im ersten Halbjahr der Inflation erneut mit deutlichen Preiserhöhungen begegnet. Umsatz und Gewinn sind gestiegen. Doch nun, wenn viele Rohstoffe wieder erschwinglicher werden, dürften die Preise im zweiten Halbjahr weniger stark steigen.

Organisch ging der Umsatz des weltgrössten Nahrungsmittelkonzerns um 8,7 Prozent auf 46,3 Milliarden Franken hoch, wie Nestlé am Donnerstag mitteilte. Mit 9,5 Prozent geht das Wachstum vollständig auf Preiserhöhungen zurück.

Doch obwohl Nestlé seine Preise ein weiteres Mal angehoben hat, seien die Erhöhungen «moderat und konservativ» gewesen, erklärte Firmenchef Mark Schneider an einer Telefonkonferenz. Das zeige sich an der Profitabilität, die in Europa trotz aller Massnahmen wie Preiserhöhungen gelitten habe, sagte er.

Mengenmässig hat das Unternehmen, das zum Beispiel Kitkat-Schokolade, Purina-Hundefutter oder Nespresso-Kaffee herstellt, 0,8 Prozent weniger verkauft. Damit war das sogenannte interne Realwachstum (RIG) das vierte Quartal in Folge negativ.

Doch das heisst trotzdem nicht, dass die Konsumenten wegen der höheren Preise nicht mehr zu Nestlé-Produkten griffen. Denn beim RIG habe sich die von Nestlé vorgenommene Portfoliobereinigung deutlich ausgewirkt, also unter anderem der Verkauf von weniger lukrativen Unternehmensteilen, die in der Rechnung nun wegfielen. «Hätte man das herausrechnet, wäre das interne Realwachstum praktisch flach», erklärte CEO Mark Schneider an einer Telefonkonferenz.

Volumenwachstum im zweiten Halbjahr erwartet

Für das zweite Halbjahr erwartet der CEO, dass Nestlé auch mengenmässig wieder zulegen kann. «Ich bin zuversichtlich, dass wir für den Rest des Jahres eine positive Kombination von Volumen und Produktmix erreichen können», so Schneider.

Zudem dürfte das Unternehmen im zweiten Semester bezüglich Preiserhöhungen etwas vom Gas gehen, da die Kosten für manche Rohstoffe wieder sinken. Darum werde man sicher moderatere Preiserhöhungen sehen im zweiten Halbjahr.

Manche Rohstoffe - hier nannte Schneider in erster Linie für Nestlé wichtige Zutaten wie Kakao, Kaffee oder Zucker - seien jedoch weiterhin teuer. «In Zukunft werden die Preismassnahmen gezielter auf Produkte ausgerichtet sein, die immer noch der Inflation der Inputkosten unterliegen», so der CEO.

Gewinn gesteigert

Das Unternehmen ist gegenüber dem Vorjahressemester profitabler geworden: Der operative Gewinn stieg auf 7,90 Milliarden Franken an, im Verhältnis zum Umsatz blieben damit 17,1 Prozent als Gewinn (EBIT) in der Kasse nach 16,9 Prozent im Vorjahr. Der Reingewinn ging um 7,7 Prozent auf 5,65 Milliarden Franken hoch.

Für das Gesamtjahr erwartet Nestlé weiterhin eine operative Ergebnismarge zwischen 17,0 und 17,5 Prozent. Beim Umsatz werden die Wachstumsziele nach oben eingegrenzt. Der Umsatz dürfte laut der Mitteilung organisch um 7 bis 8 Prozent zulegen. Zuvor hatte Nestlé mit dem organischen Wachstum zwischen 6 und 8 Prozent noch eine etwas breitere Spanne kommuniziert.

Quelle: sda
veröffentlicht: 27. Juli 2023 07:30
aktualisiert: 27. Juli 2023 09:08