Rechnung des Kantons Zürich schliesst mit Plus von 150 Millionen ab
Das Ergebnis sei «leicht positiv», wie Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP) am Freitag vor den Medien sagte. Die Steuererträge lagen 565 Millionen Franken höher als erwartet. Der Aufwand lag bei 19,65 Milliarden Franken, der Ertrag bei 19,8 Milliarden Franken.
Im letzten Jahr nahm der Kanton Zürich rekordhohe 9,3 Milliarden Franken Steuergelder ein. Zudem führte eine Neubewertung der Liegenschaften im Finanzvermögen zu einem Mehrertrag von 246 Millionen Franken.
Ein grosser Teil der zusätzlichen Steuererträge stammt gemäss Mitteilung aus Steuernachträgen aus den Vorjahren. So kam etwa bei den natürlichen Personen über eine Milliarde Franken dazu, fast ein Drittel mehr als eingeplant.
Hohe Ausgaben für Krankenkassenprämien
Höhere Gewinnausschüttungen gab es von der Zürcher Kantonalbank (20 Millionen) und der Flughafen Zürich AG (10 Millionen). Kein Geld bekam der Kanton von der Nationalbank - dafür waren 119 Millionen Franken budgetiert. Für das laufende Jahr rechnet Stocker aber wieder mit gut 300 Millionen von der SNB.
«Wir können uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen», sagte Stocker. Zwar laufe das Jahr finanziell recht gut, doch die Ausgaben würden stetig steigen. Ein Beispiel seien etwa die 1,2 Milliarden Franken, die der Kanton für Krankenkassenprämien ausgeben musste - fast 100 Millionen mehr als im Vorjahr. Neben Prämienverbilligungen zählt etwa der Asylbereich dazu.
Bauprojekte zurückgestellt
Der Kanton Zürich weist trotz des guten Ergebnisses auf negative Punkte hin. So seien die Nettoschulden um 154 Millionen Franken gestiegen. Sie liegen mittlerweile bei 4,4 Milliarden Franken.
Die Regierung wolle die Verschuldung nicht ansteigen lassen, sagte Stocker. Ab diesem Jahr gilt darum bei Bauprojekten eine Priorisierung. Das führt dazu, dass etwa das Tram Affoltern oder Mittelschulbauten nach hinten verschoben werden.
Der Kanton gab im letzten Jahr 1,3 Milliarden für die Infrastruktur aus. Der Selbstfinanzierungsgrad lag bei 87 Prozent statt den budgetierten 66. Im Vergleich zum Budget investierte der Kanton 404 Millionen Franken weniger. Das ist in erster Linie auf Verzögerungen zurückzuführen.