Ryfs Rücktritt per sofort wegen gesundheitlichen Problemen
Es schien alles aufgegleist, von langer Hand vorbereitet. Daniela Ryf hatte geplant, am Ende dieses Jahres ihre glanzvolle Karriere zu beenden. «Ich möchte diese Saison noch mein Bestes geben, ein grosses Rennen gewinnen und meine Einsätze geniessen. Mit der T100-Serie und den Ironman Weltmeisterschaften in Nizza habe ich mit hochrangigen Rennen ein spannendes Jahr vor mir», schrieb sie auf ihrer Homepage.
Nun ist alles anders. Eine Entzündung am Ende des Rückenmarks, die ihre Ärzte als Grund für ihre anhaltenden Schmerzen am Steissbein eruiert haben, zwingt die fünffache Ironman-Weltmeisterin zum Umdenken. «Die Behandlung war mit der Hoffnung verbunden, in der Lage zu sein, gegen Ende der Saison wieder Rennen bestreiten zu können», schreibt Daniela Ryf auf Instagram.
«Wir haben alles versucht, aber die Behandlung war nicht so effektiv wie erwartet. Ich habe zwar wieder eine solide Fitness erlangt, aber die Verletzung lässt kein Training mit dem nötigen Umfang und der gewohnten Intensität zu. Es ist Zeit, die Zeichen meines Körpers zu respektieren.» Natürlich sei ihr der Entscheid schwer gefallen. Aber es sei richtig so - auch mit Blick auf ihre langfristige Gesundheit.
Mit Daniela Ryf tritt eine Athletin ab, die den Triathlon-Sport in den vergangenen gut zwei Jahrzehnten nicht nur mitgeprägt, sondern auf ein neues Niveau gehievt hat. Vier ihrer fünf WM-Titel über die Ironman-Distanz gewann sie auf Hawaii am Stück, nämlich zwischen 2015 und 2018. Den fünften Titel liess sie vor zwei Jahren in St. George im US-Bundesstaat Utah folgen. Ebenfalls fünfmal triumphierte sie an einer 70.3-Weltmeisterschaft.
Einen letzten Meilenstein setzte Daniela Ryf im Juni vergangenen Jahres mit dem Weltrekord bei der Challenge Roth. In 8:08:21 Stunden unterbot die zweifache Schweizer Sportlerin des Jahres die zwölf Jahre alte Marke der Britin Chrissie Wellington um rund zehn Minuten.