Schweiz fordert von Israel Angriffs-Stopp gegen Unifil im Libanon
Ausserdem forderte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), den Schutz von Uno-Einrichtungen zu respektieren und das Völkerrecht einzuhalten. «Wir fordern ausserdem alle Parteien auf, sich für einen sofortigen Waffenstillstand einzusetzen», hiess es in der Mitteilung auf dem Onlineportal X weiter.
Die Angriffe auf die Unifil (United Nations Interim Force in Lebanon) während der israelischen Offensive gegen die Hisbollah könnten nach Angaben von Uno-Generalsekretär António Guterres Kriegsverbrechen darstellen.
«Das Personal der Unifil und ihre Einrichtungen dürfen niemals angegriffen werden», betonte Guterres am Sonntag in einer Erklärung. «Angriffe auf Friedenstruppen verstossen gegen das Völkerrecht ... (und) können ein Kriegsverbrechen darstellen».
Von den drei Schweizer Blaumützen, also unbewaffneten Beobachtern, die derzeit im Libanon stationiert sind, sind alle wohlauf. Das bestätigte Daniel Seckler vom Kompetenzzentrum der Schweizer Armee für Auslandseinsätze Swissint der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Sonntagabend. In den vergangenen Tagen waren mehrere verletzte Unifil-Angehörige gemeldet worden nach Beschuss aus teils ungeklärter Richtung.
Eingang von Unifil-Posten zerstört
Israelische Panzer waren nach Angaben der Vereinten Nationen (Uno) am Sonntag gewaltsam in einen Stützpunkt der Unifil im Südlibanon eingedrungen. Zwei Panzer hätten frühmorgens das Haupttor des Postens in Ramja unweit der israelischen Grenze zerstört, erklärte die Unifil.
Etwa zwei Stunden später sei es am selben Ort zu einem weiteren Vorfall gekommen. Dort seien Schüssen abgefeuert worden, aus denen «Rauch» ausgetreten, hiess es in der Unifil-Erklärung. 15 Mitglieder der Friedenstruppen hätte deswegen Hautreizungen und Magen-Darm-Probleme erlitten.
Das israelische Militär teilte dazu mit, dass ein Panzer, der Verwundete transportierte und unter Beschuss lag, beim Wenden einige Meter weit in den Unifil-Stützpunkt eingedrungen sei. Zudem seien Rauchgranaten gezündet worden, um den Abtransport der verwundeten Soldaten abzusichern. Anschliessend habe der Panzer den Stützpunkt verlassen.