Stadt Zürich leistet sich ein Veloverleihsystem 2.0
Dass sich die Stadt an einem privaten Veloverleihsystem beteiligt, begründete eine Mehrheit des Gemeinderates mit dem angestrebten Angebot: Leihvelos sollten auch in weniger dicht besiedelten Quartieren erhältlich sein, und dies zu einem attraktiven Tarif, um eine hohe Nutzung zu erreichen. Ein flächendeckendes qualitativ hochwertiges Angebot lasse sich nicht eigenwirtschaftlich betreiben, hatte bereits der Stadtrat in seinem Antrag festgehalten.
Der Gemeinderat genehmigte mit 68 Stimmen von SP, Grünen, AL und Mitte/EVP gegen 46 Stimmen von SVP, FDP und GLP mehrere Kredite, die sich über eine Vertragslaufzeit von zehn Jahren auf knapp 20 Millionen Franken summieren.
Der Betreiber des Verleihs - der Zuschlag ging erneut an die «PubliBike AG» - erhält für «Velo Züri 2.0» einen einmaligen Beitrag von 6,3 Millionen Franken sowie einen jährlichen Betriebsbeitrag von 972'000 Franken, um das Netz um 100 auf 250 Standorte mit 2500 Velos und E-Bikes zu erweitern. Zudem zahlt die Stadt jährlich 308'000 Franken, damit die städtischen Angestellten anstelle der alten Dienstvelos die Leihvelos benutzen können.
Der Stadtrat hatte auch noch eine Maximalvariante beantragt, um «Velo Züri 2.0» bei Bedarf um weitere 50 Stationen zu verdichten. Diese Variante, die eine Urnenabstimmung notwendig gemacht hätte, lehnte der Gemeinderat ab.
Das von der Stadt konzessionierte Veloverleihsystem «Züri Velo» nahm 2018 seinen Betrieb auf: Das ursprünglich von Postauto und SBB gegründete Unternehmen «PubliBike» bietet an 154 festen Stationen Velos an. Es finanzierte das Angebot selbst, die Stadt Zürich stellte die Abstellflächen kostenlos zur Verfügung.