Studie: Vor allem Frauen sollten für die Vorsorge privat sparen
Einige Länder können ihrer Bevölkerung ein vergleichsweise grosszügigeres Leistungsversprechen abgeben, wie der am Mittwoch publizierte «International Pension Gap Index» zeigt, der den obligatorischen Teil von 25 Rentensystemen weltweit analysiert.
So sind beispielsweise in Amsterdam keine privaten Ersparnisse erforderlich, während am anderen Ende der Skala in Tokio 93 Prozent des Lohns gespart werden müssten. Das sei nicht umsetzbar, stellt die UBS fest. Zürich liegt mit einer durchschnittlichen erforderlichen Sparquote von 28 Prozent in der Mitte der 25 analysierten Städte.
«Jane» als Stresstest für das Vorsorgesystem
Als Beispielperson zieht die UBS jeweils eine 50-jährige Frau heran, die bis zu diesem Zeitpunkt noch kaum Ersparnisse zur Seite gelegt hat. Gleichzeitig nehmen die Studienautoren an, dass die jeweils «Jane» genannte, alleinstehende Person einen üblichen Medianlohn bezieht und in einem mittelständischen Viertel ausserhalb des jeweiligen Stadtzentrums zur Miete wohnt.
Eine «Jane» stelle für jedes Vorsorgesystem eine Art Stresstest dar, erklärte die UBS. Denn Frauen verdienten oft weniger als Männer und in den grossen Städten seien die Lebenshaltungskosten oft höher. In den meisten Städten der Welt sei es daher notwendig, private Ersparnisse zur Seite zu legen, um einen bestimmten Lebensstandard nach der Pensionierung zu sichern, folgert die UBS.
Zudem würden Frauen ihre Karriere häufiger unterbrechen und in Teilzeit arbeiten, um sich beispielsweise um Kinder zu kümmern. Das führe zu einem tieferen Lohnwachstum, weniger Rentenansprüchen und geringeren Ersparnissen. Zudem würden Frauen in der Tendenz älter als Männer.
Investieren statt sparen
«Daher haben Frauen in der Regel weniger Ressourcen für die Finanzierung längerer Rentenperioden», erklären die Studienautoren. Das bedeute, dass die erforderlichen Sparanstrengungen von Frauen in der Regel höher seien als die von Männern.
Während Sparen eine Notwendigkeit sei, kann laut der UBS Investieren erheblich helfen, auch wenn es mit Risiken verbunden sei. In der Schweiz etwa bringe ein diversifiziertes Portfolio aus Anleihen und Aktien in neun von zehn Fällen ein besseres finanzielles Ergebnis als das Halten von Bargeld.