Supermond und Komet am Donnerstagabend am Abendhimmel sichtbar
Zu Beginn der Nacht zeige sich die Bewölkung in diesen Regionen noch lückenhaft, sagte Marco Stoll vom Prognosedienst des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Im Verlauf des Abends überziehen voraussichtlich Wolken vom Westen her den Himmel. Daher seien die Chancen, den Kometen und den aufgehenden Vollmond unmittelbar nach Sonnenuntergang zu sehen, am besten.
Der Himmel werde aber nirgends komplett wolkenlos sein, sondern mit einzelnen Wolkenfeldern bestückt, etwas Glück sei also trotzdem nötig, hiess es weiter. Auf der Alpensüdseite komme es zu kompakter Bewölkung und teils anhaltenden Niederschlägen. Eine Sichtung der astronomischen Phänomene sei hier nicht möglich.
Auch in der West- und Nordwestschweiz sehe es aufgrund der Bewölkung nicht gut aus, so Stoll. Der stark leuchtende Mond könne aber auch durch die Wolken teilweise sichtbar sein. Die eher schwache Leuchtkraft des Kometen reiche hingegen nicht aus, um ihn durch die Schleierwolken hindurch erkennen zu können.
Vollmond verursacht extreme Gezeiten
Der eigentliche Vollmond wird laut Astronomen am Donnerstag tagsüber um 13.26 Uhr erreicht. An diesem Tag nähere sich der Erdtrabant seinem Planeten auf 357'174 Kilometer. Zum Vergleich: Ist er besonders weit weg, kann die Distanz 406'000 Kilometer betragen.
Generell wirke der Mond dann besonders mächtig, wenn er tief stehe - und nicht hoch am Himmel. Diese «Mondillusion» oder «Mondtäuschung» liege daran, dass Betrachtende ihn in Relation zu irdischen Objekten am Horizont setzten, etwa zu Bergen, Bäumen oder Gebäuden, erläutert Pilz.
Das Zusammentreffen von Vollmond und Erdnähe führt zu extremen Gezeiten wie etwa Springfluten - denn Sonne, Mond und Erde stehen in einer Linie. Etwaige Herbststürme können diesen Effekt noch verstärken.
Der Komet Tsuchinshan-Atlas wurde Anfang 2023 entdeckt. Der Name stammt von Teleskopanlagen in China und Südafrika, die ihn zuerst erspäht hatten. Er zählt zu den nicht-periodischen Kometen, die - wenn überhaupt - erst nach längeren Zeiträumen wieder in Erdnähe kommen. Der Komet stammt aus der Oortschen Wolke, einer kugelförmigen Ansammlung von Objekten am äussersten Rand des Sonnensystems.