Thürkaufs Tore sollen Lugano zurück in die Serie bringen
Gerade einmal sechs Tore hat Sandro Schmid in der Regular Season erzielt, zu deren zehn hat er eine Vorlage geliefert. Die Hauptaufgaben des 23-Jährigen, der in der Regel die zweite Sturmlinie Fribourg-Gottérons als Center anführt, liegen im Team von Christian Dubé anderswo als im Toreschiessen und -vorbereiten. Schliesslich haben die Freiburger mit Ligatopskorer Marcus Sörensen, Lucas Wallmark und Chris DiDomenico mindestens drei ausgewiesene Experten für den Offensivbereich in ihren Reihen.
Schmid ist aber auch in der Defensive verlässlich, weshalb er regelmässig im Unterzahlspiel zum Einsatz kommt. Dass er auch da gefährlich sein kann, bewies der frühere Gottéron-Junior am Montagabend, als ihm auf dem Weg zu einem ungefährdeten 4:1-Erfolg der Freiburger in der Resega von Lugano zwei Treffer gelangen. Erst stand er nach einer fehlerhaften Spielauslösung von Luganos Samuel Guerra richtig, dann entwischte er eben in Unterzahl, als Benoit Jecker eine Strafe absass.
«Wir haben die Tore im richtigen Moment geschossen», sagte Schmid gegenüber dem TV-Sender MySports. Auch ihm fiel auf, dass nach den drei Treffern im Mittelabschnitt die Luft beim Gegner etwas draussen zu sein schien. Schliesslich fehlte wenig, und Reto Berra im Tor der Fribourger hätte seinen ersten Shutout in den diesjährigen Playoffs verzeichnen können. Dennoch ist Schmid Profi genug, als dass er auch mit einer 2:0-Führung in der Serie im Rücken weiss, dass sein Team noch nichts gewonnen hat.
«Auf Augenhöhe»
«Wir müssen genau so weitermachen und mit Herz spielen», sagte Schmid und ergänzte, dass sich schliesslich zwei Teams auf Augenhöhe gegenüberstehen würden. Die nackten Zahlen mit 10:3 Toren nach zwei Spielen vermitteln zwar nicht ganz so viel Augenhöhe, aber die wohlwollende Einschätzung des Fribourger Kollegen dürfte auch Calvin Thürkauf nicht ungern hören.
In der Qualifikation war der 26-Jährige mit 60 Punkten deutlich Topskorer seines Teams. Nun, da er nicht mehr mit dem Topskorer-Leibchen, sondern seiner Nummer 97 aufläuft, wartet der Zuger gegen Gottéron auf seine ersten Punkte in den Playoff-Viertelfinals.
«Wir müssen in den Special Teams besser sein», sagte Thürkauf gegenüber MySports. «Wir müssen im Powerplay Tore schiessen und dürfen auf keinen Fall welche kassieren.» Aber trotz des ärgerlichen Fauxpas, der Schmids zweites Tor ermöglichte, ist dem Lugano-Captain bewusst, dass Gottéron in beiden bisherigen Spielen überlegen war und verdient gewonnen hat. «Es ist schwer, gegen sie etwas zu kreieren, weil sie extrem strukturiert spielen», meinte Thürkauf.
Erinnerung an den Saisonauftakt
Am Mittwoch bietet sich ihm und seinen Teamkollegen die nächste und wohl wegweisende Chance dazu, ein Rezept gegen die Freiburger Abwehr zu finden. Beissen sich die Luganesi auch diesmal die Zähne aus, offerieren sie Gottéron vier Möglichkeiten, das Halbfinalticket zu lösen. «Wir müssen ein perfektes Spiel spielen, damit wir überhaupt annähernd eine Chance haben», sagte Thürkauf.
Vielleicht hilft ihm auch die Erinnerung an den Anfang der Saison dabei, Hoffnung auf ein Comeback in dieser Serie zu schöpfen: Am ersten Wochenende der Regular Season setzte sich Lugano in der Fribourger Arena 5:2 durch. Thürkauf glänzte mit zwei Toren und einer Vorlage.