UBS mit Milliardengewinn zurück in schwarzen Zahlen
Die neue UBS Group verdiente in den ersten drei Monaten des Jahres 1,76 Milliarden US-Dollar, wie sie am Dienstag mitteilte. Im Vorjahr hatte die Bank - noch ohne die CS - einen Gewinn von 1,03 Milliarden erzielt.
Das Startquartal 2024 ist das dritte Quartal, in dem die übernommene CS voll mitgerechnet ist. In den beiden Quartalen zuvor - im dritten Quartal und vierten Quartal 2023 - hatte die UBS einen Verlust ausgewiesen, nachdem das Ergebnis im zweiten Quartal 2023 wegen der CS-Übernahme buchhalterisch bedingt auf fast 30 Milliarden Gewinn explodiert war.
Hohe Integrationskosten
Vor Steuern ergab sich im ersten Quartal 2024 nun ein Plus von 2,38 Milliarden Dollar. Auf bereinigter Basis waren es gar 2,62 Milliarden. Ausgeklammert werden dabei positive Bewertungseffekte von 779 Millionen Dollar und integrationsbedingte Kosten von 1,02 Milliarden Dollar.
Die Erträge stiegen im Vergleich zum Vorquartal um 17 Prozent auf 12,7 Milliarden. Im ersten Quartal 2023 bzw. vor Übernahme der Credit Suisse waren es noch 8,7 Milliarden gewesen. Bei Aufwendungen im Berichtsquartal von 10,3 Milliarden ergab sich ein allerdings noch immer hohes Kosten-Ertrags-Verhältnis von 80,5 Prozent. Die für eine Bank wichtige Kennzahl soll bis Ende 2026 auf unter 70 Prozent gedrückt werden.
Besonders stark verbesserten sich die Ergebnisse in den Bereichen globale Vermögensverwaltung (GWM) und Investment Bank im Vergleich zum Vorquartal. In der Vermögensverwaltung - dem Kerngeschäft - konnte die Grossbank auch weitere Kundengelder akquirieren. Der Nettoneugeldzufluss belief sich in dem Bereich auf 27,4 Milliarden. Dazu kamen Nettoneueinlagen von 8 Milliarden Dollar.
Insgesamt verwaltete der UBS-Konzern damit per Ende März 2024 über alle Bereiche hinweg Vermögen in Höhe von 5848 Milliarden nach 5714 Milliarden Dollar Ende 2023, davon 4023 Milliarden im GWM.
Fusion der Rechtseinheiten steht bevor
Bereits Ende des Monats erwartet die Grossbank derweil den nächsten wichtigen Schritt im Rahmen der CS-Integration. Der Abschluss der Zusammenführung der noch immer separat geführten rechtlichen Einheiten UBS AG und Credit Suisse AG wird bereits per Ende Mai 2024 erwartet.
Ausserdem sind weitere Fortschritte bei den Einsparungen erzielt worden. Im ersten Quartal wurden laut Mitteilung auf Jahresbasis Kosten von brutto rund 1 Milliarde eingespart. Bis Ende 2024 sollen nochmals etwa 1,5 Milliarden Dollar dazu kommen. Damit ist die Bank etwas schneller unterwegs als zuletzt in Aussicht gestellt. Bis Ende 2026 will die UBS die jährlichen Kosten um insgesamt rund 13 Milliarden Dollar im Vergleich zu 2022 senken.
Der Personalbestand der UBS sank im Quartal um knapp 1300 auf noch rund 111'550 Vollzeitstellen. Vor der Übernahme Ende 2022 waren es - die zwei damaligen Banken zusammengerechnet - rund 123'000. Laut jüngsten Medienspekulationen plant die UBS bis zum Ende der Integration mit einem Personalbestand von insgesamt 85'000 Mitarbeitern. Richtig losgehen dürfte es mit der Restrukturierung erst nach der Fusion der rechtlichen Einheiten und der darauf folgenden Integration der Schweizer Ländergesellschaften (UBS Schweiz und CS Schweiz), welche weiterhin für das dritte Quartal dieses Jahres geplant ist.
Kapitalrückführung bestätigt
Der Fortschritt der Integration zeigt sich auch an der Abwicklungseinheit «Non-Core and Legacy» (NCL), welche die Geschäftsfelder umfasst, aus denen die UBS aussteigen will. Insbesondere das Handelsgeschäft der früheren CS soll massiv verkleinert werden.
Auf Konzernebene sind die risikogewichteten Aktiven (RWA) im ersten Quartal um 20 Milliarden auf 526 Milliarden Dollar zurückgegangen. 16 Milliarden davon gingen allein auf den NCL-Bereich zurück. Dabei verlief der Ausstieg aus bestimmten Bereichen «besser» (weniger verlustbringend respektive gewinnbringender) als zuletzt erwartet. Ziel sei es, weiterhin beschleunigt, aber zu einem «optimalen» Preis aus den Positionen auszusteigen.
Mit Blick in die Zukunft gibt sich die UBS wie üblich eher zurückhaltend. Ihre mittel- und langfristigen Finanzziele bestätigte die UBS jedoch. Und auch der für das laufende Jahr in Aussicht gestellten Kapitalrückführung stehe nichts im Weg. Die Bank will wieder mit Aktienrückkäufen starten und 2024 Aktien im Wert von bis zu 1 Milliarde Dollar erwerben. Die Dividende pro Aktie soll im mittleren Zehnprozentbereich steigen. Zuletzt hatten diesbezüglich Diskussionen um schärfere Kapitalanforderungen am Markt für Unsicherheit gesorgt.