Zürcher Stadtpolizei patrouilliert bald mit gelb markierten Westen
Die jüngste Sicherheitsumfrage der Stadtpolizei Zürich ergab, dass sich ein grosser Teil der befragten Zürcherinnen und Zürcher mehr sichtbare Polizeipräsenz wünscht. Die Stadtpolizei will diesem Bedürfnis vor allem mit zwei Massnahmen entgegenkommen.
Ab 2025 werden die Polizistinnen und Polizisten in Etappen mit Westen ausgerüstet, bei denen ein Teil neongelb ist. «Man soll unsere Mitarbeitenden von weitem sehen», sagte Kommandant Beat Oppliger am Montag vor den Medien. Die gelben Westen-Teile seien nicht zuletzt bei nebligem Wetter oder bei Dunkelheit ein Vorteil.
Die zweite Massnahme, welche der Bevölkerung ein erhöhtes Sicherheitsgefühl vermitteln soll, sind mehr Polizistinnen und Polizisten auf E-Bikes. Künftig werden alle Mitarbeitenden für Einsätze und Patrouillen auf zwei Rädern geschult.
Auch alle Aspirantinnen und Aspiranten würden künftig diese Ausbildung durchlaufen, sagte Oppliger. So sollen in rund zwei Jahren mehr Bike-Patrouillen auf Zürcher Strassen unterwegs sein.
Note 8,25 von 10 für die Polizei
Die Sicherheitsbefragung, welche die Polizei am Montag publizierte, zeigt, dass die Zürcherinnen und Zürcher der Stadtpolizei nach wie vor gute Noten geben. Sie erhielt 8,25 von 10 möglichen Punkten. Bei der Befragung von vor vier Jahren lag der Wert noch bei 8,21 Punkten.
Das Sicherheitsempfinden in der Stadt ist nach wie vor hoch. In der Nacht jedoch fühlen sich vor allem Frauen und jüngere Befragte eher unsicher. Die meisten von ihnen meiden aber keine speziellen Orte.
Mehr als ein Drittel der Befragten vermutet jedoch, dass die Polizei nicht alle Menschen gleich behandelt, sprich, dass vor allem Migranten und Asylsuchende schlechter behandelt würden. Jüngere Befragte gaben zudem an, dass sie sich von der Polizei nicht immer ernst genommen fühlen oder diese als arrogant wahrnehmen.
30 zusätzliche Stellen beantragt
Während die Einwohnerinnen und Einwohner unter dem Strich aber zufrieden sind, stehen die Mitarbeitenden der Polizei unter hohem Druck. Dies vor allem, weil die Grossanlässe und Demonstrationen viele Ressourcen benötigen. «Für Polizistinnen und Polizisten ist dies eine grosse Belastung», sagte Kommandant Oppliger.
«Wir sind an einem Punkt, wo wir nicht mehr alles so machen können, wie man das früher konnte.» So habe die Stadtpolizei die Öffnungszeiten auf den Wachen verkürzt. «Dies ist klar ein Abbau der Dienstleistung.» Er räumte zudem ein, dass «weniger brisante Fälle» je nach Auslastung verzögert behandelt würden. So rücke die Polizei bei Lärmklagen nicht immer gleich aus.
Die Personaldecke bei der Stadtpolizei ist seit Jahren dünn. Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart (Grüne) hofft deshalb, dass der Gemeinderat bei der Budgetdebatte im Dezember die von ihr beantragten Stellen genehmigt.
Insgesamt stellt sie Antrag auf 30 zusätzliche Stellen, davon sind 17 für die Sicherheitspolizei. In den vergangenen Jahren genehmigte das Parlament jedoch jeweils nur einen Teil.