Zwei Neulinge, einige Rückkehrer
Der 28-jährige Sierro, der im Januar des letzten Jahres von YB zu Toulouse stiess, ist beim Ligue-1-Klub im zentralen Mittelfeld gesetzt und trägt sogar die Captainbinde. Der zwei Jahre jüngere Kutesa ist ein wichtiger Teil von Servette, das seit Wochen mit starken Leistungen auf sich aufmerksam macht. Mehrheitlich auf dem Flügel eingesetzt, erzielte er in dieser Saison bisher sechs Tore.
Kutesa ist Doppelbürger und hat in der Vergangenheit auch schon ein Aufgebot aus Angola erhalten. Der gebürtige Genfer, der ab der U15 sämtliche Stufen im SFV-Nachwuchs durchlaufen hatte, hoffte aber immer darauf, seine Chance in der Schweizer A-Nationalmannschaft zu erhalten. «Dereck und Vincent haben sich das Aufgebot mit ihren Leistungen in dieser Saison verdient», erklärte Yakin, der vor allem auch die internationalen Auftritte der beiden hoch gewichtete.
Mehrere Verteidiger-Comebacks
Etwas überraschend war die Anzahl der Verteidiger in Yakins 26-Spieler-Aufgebot. Gleich zehn Abwehrspieler nimmt der 49-jährige Trainer mit. Neben Silvan Widmer, der nach langer Verletzung ins Nationalteam zurückkehrt, geben auch Becir Omeragic und Kevin Mbabu das Comeback.
Omeragic, der sich bei Montpellier schnell als Innenverteidiger etabliert hat, hatte seinen letzten Einsatz im A-Team im Juni 2021, spielte danach aber meist mit der U21. Mbabu stand zuletzt im Juni 2022 als Nationalspieler auf dem Feld. Nach einer schwierigen Phase bei Fulham spielt der 28-Jährige inzwischen beim Bundesligisten Augsburg, bei dem er auf der rechten Abwehrseite gesetzt ist.
«Früher hat uns die Breite in der Abwehr gefehlt», sagte Yakin. «Inzwischen haben wir mehrere Spieler, die sich auf hohem Niveau einen Stammplatz erkämpft und sich die Nomination verdient haben.»
Sow erneut nicht dabei
Einen schweren Stand unter Yakin hat dagegen Djibril Sow. Der 27-Jährige, der auf 41 Einsätze mit dem Nationalteam kommt, hat wie beim letzten Zusammenzug kein Aufgebot erhalten. Obwohl Sow bei Sevilla regelmässig in der Startformation steht, attestierte Yakin dem Mittelfeldspieler «nicht die Form, die er bei Frankfurt hatte». Es sei kein Entscheid gegen ihn gewesen, erklärte Yakin. «Das Momentum sprach für andere Spieler.»
Im Vergleich zum letzten Aufgebot fehlen die YB-Akteure Loris Benito und Filip Ugrinic, die wegen Verletzungen ausfallen. Benito wird die EM wegen eines Kreuzbandrisses verpassen, Ugrinic darf noch hoffen. Auch Edimilson Fernandes war zuletzt lange ausgefallen und wurde nicht aufgeboten. Anders ist es bei Renato Steffen, der trotz ähnlicher Ausfalldauer und zuletzt nur zwei Teileinsätzen wiederum im Kader steht.
Kleine Europa-Reise
Das Team versammelt sich am Montag für ein fünftägiges Trainingslager in La Manga in Spanien. Danach bestreiten die Schweizer zwei Testspiele - am Samstag, 23. März, in Kopenhagen gegen EM-Teilnehmer Dänemark (20.00 Uhr), und am Dienstag, 26. März, in Dublin gegen Irland (20.45 Uhr), das sich nicht für die Endrunde qualifiziert hat.
Das Kader
Tor: Gregor Kobel (Borussia Dortmund), Yvon Mvogo (Lorient), Yann Sommer (Inter Mailand).
Verteidigung: Manuel Akanji (Manchester City), Eray Cömert (Nantes), Nico Elvedi (Mönchengladbach), Ulisses Garcia (Marseille), Kevin Mbabu (Augsburg), Becir Omeragic (Montpellier), Ricardo Rodriguez (Torino), Fabian Schär (Newcastle United), Silvan Widmer (Mainz), Cédric Zesiger (Wolfsburg).
Mittelfeld und Sturm: Michel Aebischer (Bologna), Zeki Amdouni (Burnley), Uran Bislimi (Lugano), Remo Freuler (Bologna), Derek Kutesa (Servette), Dan Ndoye (Bologna), Noah Okafor (AC Milan), Xherdan Shaqiri (Chicago Fire), Vincent Sierro (Toulouse), Renato Steffen (Lugano), Ruben Vargas (Augsburg), Granit Xhaka (Leverkusen), Denis Zakaria (Monaco).