Basel in Kriens unter Zugzwang
Seit dem 5. Rang in der Saison 2000/01 beendete Basel die Meisterschaft in der höchsten Liga nur einmal nicht in den Top 3, und zwar in diesem Frühjahr (5.). Zwölfmal wurde der FCB Schweizer Meister, von 2010 bis 2017 achtmal in Folge. Zwar verloren die Basler diesen Sommer zahlreiche Leistungsträger, dennoch deutete nichts daraufhin, dass sie dermassen abstürzen könnten, sie nach elf Partien abgeschlagener Tabellenletzter der Super League sind.
Noch mehr zu denken geben muss den Verantwortlichen die Reaktion auf den Trainerwechsel. Denn nach der Entlassung von Timo Schultz fiel der FCB noch tiefer, holte er unter Heiko Vogel in vier Partien keinen Punkt und erzielte er nicht einmal ein Tor. Gegen die Aufsteiger Stade Lausanne-Ouchy und Lausanne-Sport setzte es jeweils 0:3-Niederlagen ab. Es herrscht Ratlosigkeit im Klub.
Der letzte Sieg der Basler datiert vom 16. September, damals gewannen sie im Cup gegen Bosporus Bern aus der 2. Liga interregional 8:0. Nun ist am Mittwoch mit Kriens aus der Promotion League wieder eine unterklassige Mannschaft der Gegner. Eine weitere Niederlage dürfte sich der kürzlich als Sportdirektor abgesetzte Vogel kaum leisten dürfen. Geht es nach gewissen Fans, sollte er nicht einmal mehr diese Chance erhalten.
Zwei Super-League-Duelle
Zu Duellen zweier Teams aus der Super League kommt es zwischen Lausanne-Sport und Lugano sowie Servette und Stade Lausanne-Ouchy. Die Tessiner erreichten in den letzten zwei Saisons im Cup jeweils den Final, den sie 2022 gegen St. Gallen 4:1 gewannen. In diesem Jahr setzte es gegen die Young Boys eine 2:3-Niederlage ab.
Zwar entschied Lugano das erste Saisonduell gegen Aufsteiger Lausanne-Sport zu Hause mit 2:1 zu seinen Gunsten, jedoch überzeugten die Waadtländer zuletzt vor heimischem Publikum mit souveränen Siegen gegen Luzern (3:1) und am Sonntag gegen Basel (3:0). Die Tessiner warten derweil wettbewerbsübergreifend seit vier Partien auf einen Sieg (ein Unentschieden).
Servette tritt gegen Stade Lausanne-Ouchy als klarer Favorit an. Die Genfer haben in der Meisterschaft mit zuletzt vier Siegen den Rank gefunden. Sie sind jedoch gewarnt, trotzte doch der Aufsteiger dem Leader Zürich am Samstag ein Unentschieden (0:0) ab.
Sion unter Tholot auf gutem Weg
Dass es in den Achtelfinals nur zu zwei Duellen von Teams aus der höchsten Liga kommt, ist auch auf das Scheitern von St. Gallen, Yverdon und der Grasshoppers in den Sechzehntelfinals zurückzuführen. Letztere unterlagen Sion gleich mit 0:3. Die Walliser scheinen aus dem Abstieg im Frühjahr die richtigen Lehren gezogen zu haben.
Jedenfalls treten die Sittener sehr stabil auf. Sie haben in dieser Saison in 14 Pflichtpartien (inklusive Cup) erst sieben Gegentore zugelassen. Zuletzt siegten sie viermal zu null und erzielten dabei elf Tore. In der Challenge League haben sie sich mit dem punktgleichen Leader Thun abgesetzt, der Vorsprung auf das drittplatzierte Wil beträgt elf Zähler.
Trainer von Sion ist seit dem Abstieg wieder Didier Tholot, für den es die vierte Amtszeit bei den Wallisern ist, wird das kurze Intermezzo Ende 2003 als Spielertrainer mitgerechnet. Präsident Christian Constantin ist voll des Lobes für Tholot: «Didier verfügt über einen gesunden Menschenverstand und Ausgeglichenheit.» Er habe Werte wie Engagement oder Disziplin durchgesetzt.
Unter der Führung von Tholot hat Sion zwei seiner 13 Cupsiege (2009 und 2015) gefeiert. Von einem weiteren Triumph in diesem Wettbewerb ist das Team zwar noch einiges entfernt, zumindest die Hürde Achtelfinals sollte allerdings übersprungen werden. Sion trifft mit Onex aus der 2. Liga auf die auf dem Papier schwächste Mannschaft der Achtelfinals.
Rapperswil-Jona und Delémont streben nächsten Coup an
Einen weiteren Coup nach dem 1:0 gegen Yverdon strebt Rapperswil-Jona an. Die vom ehemaligen Schweizer Internationalen David Sesa gecoachten St. Galler empfangen Titelverteidiger Young Boys. Das wie Rapperswil-Jona in der Promotion League spielende Delémont, das in der Runde zuvor St. Gallen (2:1) ausgeschaltet hat, bekommt es ebenfalls mit einem weiteren Team aus der Super League zu tun, nämlich mit Luzern.