Birk Ruud träumt von Olympiagold als Freeskier UND Snowboarder
2018 schrieb die Tschechin Ester Ledecka als Doppel-Olympiasiegerin im Super-G der alpinen Skirennfahrerinnen und im Parallel-Riesenslalom der Alpin-Snowboarderinnen die Geschichte der Winterspiele in Südkorea. Ob die Tschechin den norwegischen Ski-Freestyler Birk Ruud inspiriert hat, ist nicht überliefert. Offensichtlich ist: Der 23-Jährige hat in zwei Jahren in Italien Ähnliches vor.
Der Big-Air- und Slopestyle-Spezialist ist gerade dabei, auch auf dem Snowboard zur Weltspitze aufzuschliessen - und soll sich nichts Geringeres als Doppel-Gold an den Winterspielen 2026 vorgenommen haben.
Huber: «Was er macht, ist absolut crazy»
Es ist ein ungemein waghalsiges, ja fast schon utopisches Unterfangen. Doch Ruuds Commitment und dessen erste Ansätze in den Wettkämpfen sind dermassen vielversprechend, dass sein Snowboard-Konkurrent Nicolas Huber dem Norweger nunmehr alles zutraut: «Am Anfang war ich skeptisch, aber jetzt sage ich nur: Wow! Was er macht, ist absolut crazy.»
Olympiasieger (im Big Air 2022) und Weltmeister (im Slopestyle 2023) als Freeskier ist Ruud bereits. Als Snowboarder muss er sich erst noch hocharbeiten. Er macht dabei aber eine ausgesprochen gute Figur, scheut dem Vernehmen nach keinen Aufwand und verfolgt den Plan, es als Snowboarder an eine WM zu schaffen, im Stillen nicht erst seit dieser Saison, sondern bereits seit 2022.
Bereits Weltcup-Luft geschnuppert
In diesem Winter trat er erstmals zu Wettkämpfen an - und belegte im Europacup auf Anhieb die Plätze 4 (Big Air in Laax) und 2 (Slopestyle in Prato Nevoso). Dank diesen Resultaten (und einigen Absagen) rutschte er am letzten Wochenende in Tignes bereits zum ersten Mal ins Weltcup-Starterfeld.
Selbst wollte sich Ruud am Weltcup-Finale in Silvaplana nicht zu seinen Plänen äussern. Nicolas Huber ist überzeugt, dass der Freeskier den Anschluss als Snowboarder schafft. Die andere Frage ist, ob der Rivale von Andri Ragettli sein Level auf zwei Brettern wird halten können. In dieser Saison kam zu den sechs Weltcup-Kristallkugeln keine weitere dazu, Ruud triumphierte aber zum zweiten Mal an den X-Games und errang in Laax seinen 14. Weltcupsieg. Auch das spricht nicht gegen das fabelhafte Unterfangen.