«Dankbar, ihn im Team gehabt zu haben»
«Er schenkte mir Vertrauen. Er war ein Gentleman, ein Monsieur. Zusammen mit Arsène Wenger vielleicht einer der grössten Coaches der Geschichte. Menschlich überzeugte mich Hitzfeld total. Wie er die Spieler mit Respekt behandelt hat, werde ich nicht vergessen», sagte Granit Xhaka vor wenigen Tagen über Ottmar Hitzfeld, der ihn am 4. Juni 2011 im Londoner Wembley zum Nationalspieler machte. Das Duo stand zusammen in 61 Länderspielen in der Verantwortung; der Leverkusen-Spielmacher ist inzwischen bei 117 Partien im SFV-Dress angelangt.
Die Wertschätzung beruht auf uneingeschränkter Gegenseitigkeit: «Granit fordert von sich und seinen Mitspielern stets, dass sie alles für den Erfolg tun. Er lebt das vor, in jeder Trainingseinheit, in jedem Spiel. Er war und ist in der Schweizer Equipe der Kopf des Teams, das Gehirn der Mannschaft, der absolute Leader», sagt der frühere Nationalcoach Hitzfeld zu Keystone-SDA.
Und der ehemalige Bayern- und Dortmund-Taktgeber setzt zum Ritterschlag an: «Als Trainer konnte ich nur dankbar sein, einen solchen Spieler im Team zu haben. Sein Verhalten in der Spielphase, in der es gilt, den Ball zu erobern, ist beispielhaft. Seine Passqualität ist absolute Weltklasse, seine Spielintelligenz aussergewöhnlich.»
Ein vergleichbares Gespür für die Spielanlage hätten «nur ganz, ganz wenige Mittelfeldspieler», so der zweifache Champions-League-Sieger. Es sei herausragend, «mit welcher Konstanz er seine Leistungen auf absolutem Weltklasse-Niveau abzurufen vermag.»
Dass Xhaka nach seiner Premiere gegen England unter Hitzfeld noch mindestens 117 weitere folgen lassen würde, überrascht seinen Ex-Mentor nicht: «Ich wusste immer, dass Granit Xhaka, wenn er von schweren Verletzungen verschont bleibt, die Rekordmarke von Heinz Hermann nicht nur erreichen, sondern bei weitem übertreffen können würde. Sein Hunger nach Erfolg ist ungebrochen.» Das sei in Interviews spürbar und auf dem Rasen sichtbar.