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Deprimierender Tag für die Schweizer Biathleten

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Deprimierender Tag für die Schweizer Biathleten

17. Februar 2024, 18:02 Uhr
Vergeblich gekämpft: Der Schweizer Frauenstaffel mit Schlussläuferin Lena Häcki-Gross gelang an der WM in Tschechien kein Exploit
© KEYSTONE/AP/Petr David Josek
Die Schweizer Staffeln an der Biathlon-WM sind mit einmal mehr nicht konkurrenzfähigen Ski an den Füssen chancenlos. Es resultieren nur die Plätze 9 (Frauen) und 14 (Männer).

Aita Gasparin fand im Interview mit dem Fernsehen SRF deutliche Worte. «Ich bin auch schon mit der Staffel auf das Podest gelaufen, und fühlte ich mich genau so», sagte die Engadinerin. «Aber in der Loipe war es deprimierend.»

Das Schweizer Quartett mit Elisa Gasparin, Amy Baserga, Aita Gasparin und Lena Häcki-Gross konnte nie in den Kampf um die Medaillen eingreifen, obwohl sie nach den ersten 35 von 40 Schüssen bei schwierigem, böigem Wind die treffsichersten waren. Das Material war allerdings nicht zum ersten Mal an dieser WM in Tschechien nicht konkurrenzfähig.

Nicht da, wo man hingehört

Im letzten Stehendschiessen riskierte Häcki-Gross dann zu viel, um noch in die Top 6 nach vorne zu stossen, und musste trotz drei Nachladern dreimal in die Strafrunde. «Ich ging zu schnell ins Stehendschiessen», gab sich die Topathletin auch selbstkritisch. «Das verträgt es bei diesem Schiessstand einfach nicht.»

Was mit besseren Zeiten in der Loipe möglich gewesen wäre, zeigten die Estinnen, die bis ganz um Schluss um eine Medaille kämpften und hinter den favorisierten Französinnen, Schwedinnen und Deutschen den überraschenden 4. Platz belegten. «Wenn man sieht, was sonst für Nationen vorne mitmischten, dann gehören wir definitiv auch da hin», ärgerte sich Aita Gasparin. «Das ist einfach schade.»

Im Kampf um den WM-Titel sorgte die Französin Sophie Chauveau mit zwei Strafrunden für unerwartet viel Spannung, Justine Braisaz-Bouchet und Julia Simon bügelten die Fehler aber souverän aus und stiessen vom 6. Platz an die Spitze nach vorne.

Weit ausserhalb der Top 10

Bei den Schweizer Männern passte es weder im Schiessstand noch in der Loipe. Bereits der Startläufer Joscha Burkhalter musste fünfmal nachladen und klagte ebenfalls über die Ski: «Es ist schon brutal deprimierend, wenn du in der Hocke links und recht überholt wirst.» Jeremy Finello musste sogar zweimal in die Strafrunde. Immerhin zeigten Sebastian Stalder und Niklas Hartweg, die am Sonntag im Massenstartrennen der besten 30 nochmal angreifen wollen, gute Leistungen. Dennoch lag man nie auch nur in der Nähe der Top 10.

Der Topfavorit Norwegen vergab das sichere Gold durch sechs Schiessfehler (drei Strafrunden) von Vetle Sjaastad Christiansen im letzten Stehendschiessen. So konnte Schweden noch vorbeiziehen. Seit den Olympischen Spielen 2022 in Peking hat Norwegen nur zwei Staffelrennen verloren - im letzten Jahr an der WM und jetzt erneut.

Quelle: sda
veröffentlicht: 17. Februar 2024 15:30
aktualisiert: 17. Februar 2024 18:02