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Die Stimmen zum Spiel der Schweiz gegen Rumänien

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Die Stimmen zum Spiel der Schweiz gegen Rumänien

21. November 2023, 23:50 Uhr
Murat Yakin gehen zusehends die Argumente für eine Weiterbeschäftigung als Nationaltrainer aus
© KEYSTONE/PETER KLAUNZER
Die Schweiz beendet die EM-Qualifikation mit einer weiteren Enttäuschung. Murat Yakin sieht trotzdem Positives, Manuel Akanji fehlen die Worte, Pierluigi Tami zieht keine gute Bilanz. Die Reaktionen.

Murat Yakin (Nationaltrainer): «Ich habe mich nach dem Schlusspfiff bei den Spielern für ihren Einsatz bedankt. Wir hatten einen Auftrag, und den haben wir mit der Qualifikation erfüllt. Die wichtigste Message war auch, dass wir geschlossen zu den Fans gehen und uns bedanken. Aufs Ganze gesehen sind wir natürlich enttäuscht, wie auch über das heutige Resultat wieder. An diesem Punkt müssen wir selbstkritisch sein, in Ruhe alles analysieren und die richtigen Schlüsse ziehen. Aus den Emotionen heraus will ich jetzt nichts Falsches analysieren. Wir hatten viele Chancen und trafen eigentlich taktisch auch eine gute Wahl. Wir riskierten etwas, probierten mit dem Systemwechsel etwas aus und wollten den Sieg. Es sah auch gut aus. Aber dass wir so viele Chancen auslassen, ist sinnbildlich. Offensiv müssen wir präziser, konsequenter und kaltblütiger sein, das ist klar. Sowohl in der Defensive wie auch in der Offensive agierten wir unglücklich. Einerseits zeigten wir einen tollen Fussball und schafften die Qualifikation, andererseits waren wir nicht effizient.»

Manuel Akanji (Verteidiger): «Diese Niederlage sitzt sehr tief, ich weiss gar nicht mehr, was sagen. Der Gegner hat eine Chance und macht das Tor, wir haben fünf Topchancen und machen keine. Das ist der Unterschied, wenn keine Effizienz da ist. Das ist schon eine Qualitätsfrage. Wenn man die Chance bekommt, muss man sie auch nützen. Und defensiv müssen wir versuchen, noch konsequenter gegen den Ball zu arbeiten. Ich kann mich an keine andere Topchance der Gegner erinnern. Ich weiss nicht, was wir uns genau vorwerfen müssen. Ich glaube nicht, dass es am Ehrgeiz mangelt. Man hat von Anfang an gesehen, dass der Ehrgeiz da ist, wir das Spiel gewinnen wollten. Wir schaffen es einfach nicht, uns mit einem Goal zu belohnen. Das tut weh. Was Murat Yakin am Ende im Kreis gesagt hat, habe ich nicht verstanden, es war zu laut. Klar ist Frust da, wir hätten diese Gruppe klar gewinnen müssen und hätten sie hier gut mit einem Sieg als Gruppenerster abschliessen und in den zweiten Lostopf kommen können. Jetzt sind wir in Topf vier und müssen auf eine gute Auslosung hoffen.»

Xherdan Shaqiri (Mittelfeld): «Wir hatten Chancen zum Tore zu schiessen. So ist das im Fussball, wenn du etwas hin und her spielst jedes Mal und nicht so effektiv bist, kriegst du ein Tor. Ich habe das Gefühl, wir spielen immer etwas zu viel und quer und zu wenig nach vorne und in die Tiefe. Das war heute einfach zu wenig. Ich hab das schon mal gesagt, es war nicht die schönste Qualifikation von uns, aber das Wichtigste haben wir erreicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir an der EM anders auftreten werden, denn so wird es in Deutschland schwierig. Wir werden sicher alles genau analysieren, was nicht gut war und was wir besser machen müssen. An der EM kommen ganz grosse Gegner auf uns zu und der Druck ist grösser. Da müssen wir dagegen halten. Schwierig zu sagen, was uns im Moment genau fehlt. Alle Spieler können analysieren, was sie gut und was schlecht gemacht haben und an der EM das Bestmögliche rausholen. Ich bin immer enttäuscht, wenn mich der Trainer so früh rausnimmt, noch dazu bei dem Resultat, 1:0. Aber das muss man akzeptieren.»

Pierluigi Tami (Nationalmannschaftsdirektor): «Klar, wir sind enttäuscht über diese Niederlage. Vier Siege, fünf Unentschieden und eine Niederlage sind keine schöne Bilanz für einen Favoriten. Das müssen wir sicher vertieft analysieren. Wir blieben nur in den ersten zwei Spielen ohne Gegentor und vergaben selbst viele Chancen. Das müssen wir wirklich gründlich analysieren und in den Entscheid über die kurzfristige und langfristige Zukunft einfliessen lassen. Bis zum ersten Spiel gegen Rumänien (2:2 nach 2:0-Vorsprung - die Red.) war alles okay. Wir gewannen gegen Belarus 5:0, 3:0 gegen Israel und machten unseren Job gegen Andorra. Bis zur 88. Minute in Luzern (gegen Rumänien) war alles gut, dann kam der Match gegen Kosovo (2:2). Die negative Entwicklung im September und Oktober gefällt mir nicht. Da war plötzlich zu viel Unsicherheit, zu viel Nervosität drin. Ich kann es mir noch nicht genau erklären. Dass es ein Problem zwischen Murat Yakin und Granit Xhaka gibt, glaube ich nicht. Ich glaube, es geht nicht um einzelne Spieler oder den Trainer, sondern etwas Übergreifendes.»

Quelle: sda
veröffentlicht: 21. November 2023 23:50
aktualisiert: 21. November 2023 23:50