Eklat und Spielabbruch nach Provokationen gegen Kosovo
Im Nations-League-Duell zwischen Rumänien und dem Kosovo ist es am Freitagabend kurz vor Schluss zu einem Eklat samt Spielabbruch gekommen. Die Fussballer der Gäste verliessen in der Nachspielzeit geschlossen das Feld. Beide Seiten machen sich gegenseitig verantwortlich. Die UEFA leitete ein Disziplinarverfahren ein.
Berichten zufolge reagierten die Kosovaren auf Provokationen von rumänischen Fans, die auf den Tribünen «Serbien»-Schlachtrufe anstimmten. Rumänische Medien behaupteten andererseits, dass die Fans im Stadion von kosovarischen Spielern provoziert worden seien. Auf TV-Aufnahmen war zu sehen, wie vereinzelt Spieler und Betreuer des kosovarischen Teams die umstrittene Doppeladler-Geste in Richtung der Fans zeigten.
Die Doppeladler-Geste symbolisiert die albanische National-Identität und wird oft von ethnischen Albanern verwendet, um ihre Heimatverbundenheit auszudrücken. Viele Serben erinnert der Doppeladler jedoch an die Verluste des Kosovo-Kriegs 1998 bis 1999 und die Abspaltung des Kosovo von Serbien.
Das Team des Kosovo und dessen deutscher Trainer Franco Foda, der 2022 beim FC Zürich wirkte, verliessen nach minutenlangen Diskussionen mit dem Schiedsrichter in der achten Minute der Nachspielzeit - die eigentlich nur hätte vier Minuten dauern sollen - beim Stand von 0:0 den Innenraum und gingen in die Kabine. Etwa eine dreiviertel Stunde später gingen dann auch die Rumänen vom Platz; nach einer Lautsprecher-Durchsage verliessen die Zuschauer das Stadion.
Die UEFA entschied gut eine Stunde nach Beginn des Unterbruchs, dass das Spiel nicht fortgesetzt wird und leitete am Samstag eine Untersuchung ein. Ein zeitnaher Beschluss ist zwingend: Am Montag empfängt der Kosovo im letzten Gruppenspiel Litauen, Rumänien trifft auf den Gruppen-Dritten Zypern (6). Schon am kommenden Freitag werden die Playoffs ausgelost, an denen auch die Gruppenzweiten der Liga C beteiligt sind. Bis dahin muss die UEFA entschieden haben.
Derzeit werden auf der Webseite der UEFA in der Gruppe C2 Rumänien (12 Punkte) als Tabellenerster und der Kosovo (9) als Zweiter weiter mit vier statt fünf Spielen geführt.