England folgt Australien in den Halbfinal
Nach 20 Schützinnen stand Australiens Coup fest, Courtnee Vine schoss ihr Team ins Glück. Davor hatten die Australierinnen, die im Penaltyschiessen jeweils nachzogen, bereits zwei Chancen verpasst, den Einzug sicherzustellen. Unter anderem landete der Versuch der Torhüterin Mackenzie Arnold beim Stand von 4:4 bloss am Pfosten. Dasselbe Pech beklagte die Französin Vicki Becho, deren Versuch beim Stand von 6:6 ebenfalls am Gehäuse abprallte.
Die kurz vor Ablauf der Verlängerung eingewechselte Torhüterin Solène Durand - die nominelle Nummer 3 in Frankreichs Nationalteam - konnte zwar zwei Versuche abwehren, das reichte jedoch nicht. Insgesamt hatten vier von zehn Französinnen ihre Penaltys nicht verwertet.
In der ausgeglichenen und umkämpften Partie wechselte das Momentum mehrmals die Seiten. In der regulären Spielzeit schienen die Australierinnen dem Siegtreffer etwas näher, in der Verlängerung hatten die Französinnen insgesamt die Oberhand. Einmal lag der Ball sogar im Netz der Australierinnen, das vermeintliche Eigentor nach einem Eckball zählte jedoch wegen eines vorausgegangenen Fouls einer Französin nicht.
Für das vom Schweden Tony Gustavsson trainierte Australien ist es nach dem Viertelfinal-Einzug von 2015 der bisher grösste Erfolg.
England dreht die Partie
Im Halbfinal kommt es zum Duell mit England, das dank einem 2:1 gegen Kolumbien zum dritten Mal in Folge in den WM-Halbfinal einzog. Gegen die südamerikanischen Aussenseiterinnen taten sich die Lionesses jedoch schwer, sie mussten gar einen Rückstand aufholen.
In der 44. Minute brachte Leicy Santos die bis dahin offensiv kaum aufgetretenen Kolumbianerinnen durch einen Weitschuss von der seitlichen Strafraumgrenze in Führung. Die Europameisterinnen zeigten aber noch vor der Pause eine Reaktion. In der sechsten Minute der Nachspielzeit profitierte Lauren Hemp von einem Goaliefehler und glich die Partie zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt aus.
Das entscheidende Tor erzielte Alessia Russo, die in der 63. Minute aus kurzer Distanz souverän einschob. Danach zogen sich die Engländerinnen zurück und fokussierten sich auf das Verteidigen des Vorsprungs. Dies gelang auch, weil Kolumbien offensiv zu harmlos agierte.