Enttäuschung und trotzdem Zuversicht bei Jérémy Frick
Das Sprichwort ist alt, aber Jérémy Frick hätte nur zu gern gehabt, dass aller guten Dinge am Donnerstag wieder einmal 3 gewesen wären. Zweimal hat Servette in dieser Saison in einem Penaltyschiessen reüssiert. Das erste Mal im August in der zweiten Runde der Qualifikation zur Champions League, als die Grenat sich gegen Genk 6:3 durchsetzten und sich damit einen Platz in der Gruppenphase der Europa League erspielten.
Das zweite Mal war den Genfern das Glück vom Punkt im November hold, als sie gegen Stade Lausanne Ouchy im Cup-Achtelfinal schliesslich 5:2 reüssierten. Das erhoffte dritte Mal – es hätte an diesem Donnerstagabend in Pilsen sein sollen, was Servette einen Platz in den Viertelfinals der Conference League eingebracht hätte.
Doch den Spielern von René Weiler versagten im Westen Tschechiens im entscheidenden Moment die Nerven. Miroslav Stevanovic, Yoan Severin und Keigo Tsunemoto konnten ihre Versuche aus elf Metern allesamt nicht im Tor unterbringen. Es wäre die Gelegenheit gewesen für Servette-Goalie Frick, mit Paraden seinerseits zum Helden zu avancieren. Doch der 31-Jährige blieb bei allen drei Penaltys der Pilsner ohne Abwehrchance.
Kein Eintrag in die Geschichtsbücher
«Ich muss dem gegnerischen Torhüter ein Kompliment machen», sagte Frick gegenüber dem TV-Sender Blue. «Er hat wirklich stark gehalten.» Frick meinte, es habe an diesem Abend zwar nicht die bessere Mannschaft gewonnen, aber diejenige mit mehr Erfahrung im Europacup. Schliesslich ist es eine halbe Ewigkeit her, dass Servette in einem europäischen Wettbewerb in einen Viertelfinal vorstiess. Vor 45 Jahren standen die Genfer im damaligen Europacup der Cupsieger unter den letzten acht und schieden gegen Fortuna Düsseldorf aus.
Auch unter diesem Gesichtspunkt meinte Frick: «Es ist schade, dass wir nicht etwas für die Geschichtsbücher von Servette machen konnten.» Aber der Goalie weiss, dass es auch nach dem Ende der Europacup-Kampagne noch einiges zu gewinnen gibt für die Mannschaft von René Weiler. In der Meisterschaft beträgt der Rückstand auf Favorit YB nur ein Punkt, und im Cup stehen die Servettiens im April im Halbfinal gegen Winterthur.
Frick sagt: «Wir haben noch viel zu tun.»