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Erstmals seit 2006 wieder ein Amerikaner im US-Open-Final

US Open

Erstmals seit 2006 wieder ein Amerikaner im US-Open-Final

4. September 2024, 06:51 Uhr
Taylor Fritz steht zum ersten Mal an einem Grand-Slam-Turnier im Halbfinal
© KEYSTONE/AP/Kirsty Wigglesworth
Taylor Fritz und Frances Tiafoe erreichen am US Open die Halbfinals. Damit ist klar, dass erstmals seit 2006 wieder ein Amerikaner am letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres im Final aufschlagen wird.

Fritz erneut zu stark für Zverev

Für Alexander Zverev bleibt der Traum vom ersten Grand-Slam-Turniersieg unerfüllt. Der Olympiasieger von Tokio scheiterte am US Open im Viertelfinal an Taylor Fritz (ATP 12). Dem über weite Strecken der Partie aktiveren und risikofreudigeren Amerikaner unterlag der als Nummer 4 gesetzte Deutsche nach zähem Ringen 6:7 (2:7), 6:3, 4:6, 6:7 (3:7). Schon vor drei Monaten hatten sich die beiden in Wimbledon im Achtelfinal über dreieinhalb Stunden duelliert und schon damals hatte sich Fritz - allerdings in fünf Sätzen - durchgesetzt. Nach zahlreichen erfolglosen Anläufen gelang dem 26-jährigen Kalifornier nun erstmals der Sprung in einen Major-Halbfinal.

Fritz war letztlich der verdiente Sieger. Ein grosses Plus war sein starker Service. Wenn der erste Aufschlag kam, machte der Amerikaner zu 81 Prozent den Punkt. Einzig bei den Breakchancen zeigte sich Fritz ineffizient: Er konnte nur zwei seiner 13 Möglichkeiten nutzen.

Tiafoe profitiert von Dimitrovs Aufgabe

Im Halbfinal trifft Fritz auf seinen Landsmann Frances Tiafoe. Die Nummer 20 im ATP-Ranking profitierte von der verletzungsbedingten Aufgabe von Grigor Dimitrov (ATP 9). Der Bulgare musste sich am Ende des dritten Satzes nach einem Ausrutscher an der Leiste behandeln lassen und gab wenig später beim Stand von 6:3, 6:7 (7:5), 6:3, 4:1 für Tiafoe auf. Die frühere Weltnummer 3 verpasste es damit, in New York zum zweiten Mal nach 2019 unter die letzten vier vorzustossen. Damals hatte Dimitrov Roger Federer in fünf Sätzen bezwungen und damit sein drittes und letztes Grand-Slam-Halbfinal erreicht.

Tiafoe steht derweil zum zweiten Mal (nach dem US Open 2022) an einem Major-Turnier in den Halbfinals. Er oder Fritz werden auf Andy Roddick folgen, der 2006 in Flushing Meadows als letzter Amerikaner im Final aufgeschlagen hat. Drei Jahre später stand Roddick in Wimbledon erneut in einem Grand-Slam-Final (und verlor diesen dramatisch im 30. Aufschlagspiel des fünften Satz gegen Federer).

Ein 22-Jähriger überrascht alle

Der Brite Jack Draper hat seinen starken Lauf am US Open fortgesetzt und steht überraschend erstmals in einem Grand-Slam-Halbfinal. Der 22-Jährige setzte sich in New York auch gegen den an Nummer zehn gesetzten Australier Alex de Minaur souverän 6:3, 7:5, 6:2 durch. Damit hat Draper im kompletten Turnierverlauf weiter noch keinen Satz abgegeben. «Es ist grossartig. Zum ersten Mal auf dem grössten Platz der Welt zu spielen, ist ein Traum für mich», sagte Draper im Arthur Ashe Stadium und gab sich bescheiden: «Ich habe einen soliden Match gespielt.» Sein bislang bestes Grand-Slam-Resultat hatte er im Vorjahr mit dem Achtelfinaleinzug am US Open erreicht. Der Weltranglisten-25. fordert nun den topgesetzten Jannik Sinner aus Italien oder den früheren US-Open-Sieger Daniil Medwedew aus Russland heraus.

Sabalenka im Eilzugstempo

Bei den Frauen kam es im Viertelfinal zur Neuauflage des Finalspiels vom Australian Open 2024. Dabei behielt Aryna Sabalenka gegen die Chinesin Zheng Qinwen erneut die Oberhand. Die Weltranglistenzweite aus Belarus setzte sich gegen die Olympiasiegerin von Paris locker 6:1, 6:2 durch. Damit steht Sabalenka in New York im vierten Jahr in Folge in den Halbfinals. Sie ist die erste Frau seit Serena Williams (ab 2011 sogar sechs Mal hintereinander), der dies gelang. In zehn Major-Viertelfinals ging Sabalenka erst einmal als Verliererin vom Platz. Im letzten Jahr musste sie sich am US Open erst im Final der Einheimischen Coco Gauff geschlagen geben.

Muchova erneut im Halbfinal

Karolina Muchova (WTA 52) steht wie im Vorjahr im Halbfinal des US Open. Die 28-jährige Tschechin setzte sich im Viertelfinal gegen die Brasilianerin Beatriz Haddad Maia 6:1, 6:4 durch. Damit blieb Muchova auch in ihrem fünften Duell in New York ohne Satzverlust und zog als dritte Spielerin in die Halbfinals. Dort war sie im vergangenen Jahr an der späteren Siegerin Coco Gauff gescheitert. Und auch in diesem Jahr wird es nicht leicht: Muchova, die nach einer Handgelenksoperation einen Grossteil der Saison verpasst hatte, trifft entweder auf die polnische Weltranglistenerste Iga Swiatek oder die mit «Heimvorteil» antretende Amerikanerin Jessica Pegula (WTA 6).

Quelle: sda
veröffentlicht: 4. September 2024 06:51
aktualisiert: 4. September 2024 06:51
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