Heimsieg für Shiffrin - Holdener als Dritte auf dem Podest
Shiffrin führte bereits nach dem ersten Lauf und baute ihren Vorsprung auf ihre slowakische Widersacherin Vlhova mit einer weiteren Laufbestzeit schliesslich auf 33 Hundertstel aus. Die Schweizer Vorjahressiegerin Holdener, der trotz Rückenproblemen über die letzten Tage eine starke Reaktion auf den durchzogenen Slalom-Einstand in Levi (Ränge 12 und 8) gelang, büsste in der Endabrechnung bereits 1,37 Sekunden ein.
Shiffrins sechster Sieg im siebten Slalom in ihrem einstigen Heimat-Bundesstaat Vermont ist gleichbedeutend mit dem 90. im Weltcup und dem 55. in dieser Disziplin. Nach dem ersten Saisonerfolg im zweiten Slalom in Levi hatte die 28-jährige Rekordfrau noch vom Ausfall Vlhovas profitiert und sich deshalb als falsche Siegerin gefühlt. Dieses Mal tönte es anders: «Es ist grossartig. Hier vor Heimpublikum fühlt sich alles noch ein bisschen intensiver an. Ich spürte die Energie aus den Zuschauerrängen, konnte diese gut aufnehmen und verdiente mir diesen Sieg», sagte Shiffrin im Ziel-Interview.
Vlhova zum fünften Mal Zweite
Petra Vlhova, die sich in dieser Saison im Slalom mindestens wieder auf Augenhöhe mit Shiffrin bewegt, blieb im Heimrennen ihrer Konkurrentin zum fünften Mal nur der 2. Platz hinter der Lokalmatadorin. Wendy Holdener konnte sich derweil ein Jahr nach ihrer Sieg-Premiere in ihrer Paradedisziplin über ihren 35. Podestplatz im Slalom und den 49. im Weltcup freuen. 19 Hundertstel trennten sie von der Deutschen Lena Dürr, die sich nach dem ersten Lauf noch auf Kurs zu ihrem dritten Podestplatz im dritten Slalom des Winters befand.
«Die letzten zwei Wochen waren schwierig. Es gab viele Sachen, die mir Energie raubten. Dass ich das Vertrauen und die Coolness so schnell wieder gefunden habe, macht mich extrem froh. Ein grosses Dankeschön an mein ganzes Team und alle Zuhause, die mir geholfen haben. Ich habe definitiv mehr Tränen vergossen als vor einem Jahr», sagte Holdener im SRF-Interview hörbar erleichtert. Dass der Kurs im zweiten Lauf stark drehte, stimmte sie zunächst nicht sonderlich optimistisch. «Ich war ein bisschen nervös, weil ich nicht so viele Trainings mit solcher Kurssetzung machen konnte», so Holdener, die nun am nächsten Wochenende auch zu den beiden Riesenslaloms im kanadischen Tremblant antreten wird.
Gisin nach 20 Monaten zurück in den Top 6
Als Fünfte verblüffte die mit Startnummer 32 ins Rennen gegangene Italienerin Marta Rossetti. Direkt dahinter folgte Michelle Gisin, die sich ihre beste Slalom-Klassierung seit März 2022 mit einem guten ersten Lauf und starkem Schlussabschnitt im zweiten Lauf verdiente. Camille Rast und Mélanie Meillard ihrerseits machten im zweiten Durchgang je neun Ränge gut und sorgten mit den Plätzen 12 und 16 für ein ansprechendes Schweizer Teamergebnis.