Remis gegen Österreich stimmt Nationalcoach «sehr positiv»
Die Schweiz geriet am Samstagabend in St. Gallen früh in Rückstand, fing sich aber und liess in der zweiten Halbzeit nicht mehr viel zu. Vorne übertünchte Silvan Widmer mit dem Ausgleich indes die Probleme mit dem Toreschiessen.
Zwar sei beim frühen Gegentor, dem schnellen Konter der Österreicher nach einem Fehlpass von Dan Ndoye und schlechtem Positionsspiel in der Defensive, alles falsch gelaufen, was habe falsch laufen können, räumte Yakin ein. Die Reaktion sei aber nicht ausgeblieben: «Nachher waren wir gut organisiert und zeigten eine gute Leistung. In der Abwehr und im Mittelfeld stimmen die Automatismen.»
Dass die Mannschaft in dieser Saison weiter ungeschlagen ist, gebe Selbstvertrauen, sagte Yakin. Ein Selbstvertrauen allerdings, das einigen Stürmern auch aufgrund ihrer schwierigen Situation in den Klubs derzeit fehlt, wie die wenigen Torchancen gegen die nicht in Bestbesetzung angetretenen Österreicher vier Tage nach dem 4:0 gegen das kleine Estland wieder offenbarten.
Die über weite Strecken fehlende Durchschlagskraft wollte Yakin indes nicht zu hoch hängen. «Ein bisschen fehlte die Präzision, das war aber auch dem guten Gegner geschuldet. Bis zur Strafraumgrenze zogen wir unser Spiel durch, danach hatten wir nicht die grösste Durchschlagskraft, ja. Am Schluss lag es auch an der individuellen Kreativität.»
Schnelligkeit und Kreativität sollen die Probleme im letzten Drittel in Abwesenheit des physisch robusten Breel Embolo lösen. Jene Schnelligkeit und Kreativität, die Yakin besonders an Ruben Vargas und Steven Zuber schätzt.
Hinter jener von Zuber steht beim EM-Auftakt nach dessen verletzungsbedingter Auswechslung in der ersten Halbzeit ein Fragezeichen. «Er spürte ein leichtes Ziehen in der Wade. Hoffentlich ist es nichts Schlimmes, denn Zuber ist ein sehr intelligenter Fussballer. Seine Dynamik, Ideen und Kreativität helfen uns sehr. Nicht nur offensiv, sondern auch defensiv. Es wäre sehr schade, wenn er ausfallen würde», sagte Yakin.
Ungeachtet dessen reise er mit einem "sehr positiven Gefühl an die EM nach Deutschland, so der Nationalcoach. «Die Mannschaft hat gut trainiert, und wir haben gute Entscheidungen getroffen. Die Stimmung ist top, und heute haben wir gegen einen sehr robusten Gegner bestanden.»