Schweizer Curlingteams mit Medaillenambitionen
Beide Teams müssten auch um die Titel mitreden können .Um den Formstand der Männer des CC Genf und der Frauen des CC Aarau braucht man sich keine Sorgen zu machen. Beide Formationen stiessen am letzten Wochenende an dem von sämtlichen Weltklasse-Teams besuchten Grand-Slam-Turnier in der kanadischen Provinz Nova Scotia in die Halbfinals vor.
Aarauerinnen erstmals mit Witschonke
Nach ihrem vierten WM-Titel in Serie trennten sich die Aarauerinnen letzten Frühling zur allgemeinen Überraschung von ihrer Frontend-Spielerin Briar Schwaller-Hürlimann. Die Stelle der Zugerin nimmt ab dieser Saison die 24-jährige Luzernerin Selina Witschonke, eine grosse Hoffnung im Schweizer Curling, ein. Somit wird das Team erstmals in der veränderten Besetzung an einer internationalen Meisterschaft antreten. Witschonke spielt das zweite Steinepaar, Carole Howald ist an die erste Position zurückgerutscht.
Schier paradoxerweise fehlt dem von Silvana Tirinzoni und der starken Nummer 4 Alina Pätz ein EM-Titel. Seit sie 2019 ihren beispiellosen Siegeszug an Weltmeisterschaften starteten, reichte es ihnen an den EM-Turnieren zu zwei Silbermedaillen und einer Bronzemedaille. Vor einem Jahr verloren sie im schwedischen Östersund den Final gegen Aussenseiter Dänemark um Skip Madeleine Dupont.
In Aberdeen scheinen die Chancen für die Schweizerinnen noch einmal etwas besser zu stehen. Für Schweden spielen nicht Tirinzonis Erzrivalinnen um Skip Anna Hasselborg, sondern die etwas schwächer eingestufte und bedeutend weniger erfahrene Crew um Skip Isabella Wrana.
Eingespielte Genfer
Wie die Aarauerinnen haben sich auch die vom Solothurner Yannick Schwaller angeführten Genfer Curler ein gutes Abschneiden an den Olympischen Spielen 2026 in Mailand zum grossen längerfristigen Ziel gesetzt. Auf diesem Weg bestreiten sie nunmehr ihre zweite ganze Saison in unveränderter Besetzung (Pablo Lachat, Sven Michel, Yannick Schwaller, Nummer 4 Benoît Schwarz). Auch an den Grand-Slam-Turnieren haben sie längst gezeigt, dass sie alle Gegner bezwingen können - also auch die in Aberdeen als hauptsächliche Favoriten startenden Schweden (mit Skip Niklas Edin) und Schotten (Bruce Mouat).
Vor einem Jahr duellierten sich die Genfer und die Schotten im EM-Final. Die Schweizer führten vor dem letzten End um einen Stein, bevor sie das entscheidende Zweierhaus einfingen.