Schweizer unterliegen auch Finnland
Nach der unglücklichen 1:2-Niederlage gegen Schweden am Donnerstag in Kloten gab es für die Schweizer im tschechischen Brünn den nächsten Dämpfer. Einmal mehr war die Effizienz ein Problem. Denn im ersten Drittel knüpften sie nahtlos an die starke Leistung gegen die Schweden an und hatten gute Möglichkeiten, dem Spiel eine andere Richtung zu geben.
Schon nach wenigen Sekunden vergab Mike Künzle eine Topchance. In der 8. Minute zog Tyler Moy nach einem Block von Tristan Scherwey von der Strafbank kommend allein auf den finnischen Keeper Emil Larmi, doch scheiterte er am Pfosten. In der 15. Minute traf Sven Senteler während eines starken Powerplays bloss die Latte. Zuvor war Moy einem Tor nahegekommen. In der Folge hatte Larmi kurzzeitig keinen Stock, doch war der Pass von Dominik Egli auf Senteler zu ungenau, sodass dieser nicht direkt abziehen konnte. Ansonsten hätte er wohl das 1:0 erzielt.
Die Schweizer verzeichneten in den ersten 20 Minuten nicht weniger als 16 Torschüsse (total 36:29) und hätten mindestens einen Treffer schiessen müssen. Nach der ersten Pause bauten sie dann aber ab, fortan hatten die Finnen die Partie lange im Griff. Allerdings scheiterte Künzle neun Sekunden vor dem Ende des Mittelabschnitts mit einem Penalty an Larmi. Erst nach dem 1:3 des Genfer Stürmers Tanner Richard (51.) fanden die Schweizer wieder besser ins Spiel. In der 55. Minute vergab Verteidiger Tobias Geisser eine absolute Topchance.
Das 1:0 der Finnen von Patrik Puistola (25.) war alles andere als zwingend. Dieser zog nach einem Turnover und einem langen Pass von Axel Rindell allein auf Goalie Akira Schmid, der zu seinem Länderspiel-Debüt kam. In der 34. Minute doppelte Puistola in Überzahl mit einem Direktschuss nach einem Querpass nach - es war im achten Spiel in der laufenden WM-Vorbereitung der erste Gegentreffer für die Schweiz im Boxplay. Beim 0:3 von Julius Mattila (49.) hinterliess der ansonsten starke Akira Schmid nicht die beste Figur.
«Im ersten Drittel machten wir viele Sachen gut», sagte Torschütze Richard im Interview mit dem Schweizer Fernsehen. Nach dem 0:1 sei es ihnen nicht gelungen, den Faden wieder zu finden und an der zuvor gezeigten Leistung anzuknüpfen. Die Finnen seien stärker geworden, während sie ihr System nicht mehr gespielt hätten. «Im dritten Drittel kamen wir nochmals, nach dem unglücklichen 0:3 war es dann allerdings schwierig.»
Patrick Fischer schonte im zweitletzten Test vor dem WM-Start am 10. Mai gegen Norwegen die NHL-Spieler Nico Hischier, Philipp Kuraschew und Jonas Siegenthaler. Auch die für die WM gesetzten Calvin Thürkauf und Gaëtan Haas waren überzählig. Am Sonntag ist um 16 Uhr Gastgeber Tschechien der letzte Gegner. Danach gibt Fischer das WM-Team bekannt.
Telegramm:
Schweiz - Finnland 1:3 (0:0, 0:2, 1:1)
Brünn. - 4519 Zuschauer. - SR Harnebring/Hribik (SWE/CZE), Rampir/Spur (CZE). - Tore: 25. Puistola (Rindell) 0:1. 34. Puistola (Puustinen, Rindell/Ausschluss Geisser) 0:2. 49. Julius Mattila (Kaski, Puljujärvi) 0:3. 51. Richard 1:3. - Strafen: 3mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 2mal 2 Minuten gegen Finnland.
Schweiz: Schmid; Fora, Geisser; Loeffel, Kreis; Egli, Jung; Baragano, Aebischer; Künzle, Richard, Scherwey; Simion, Senteler, Herzog; Bertschy, Ambühl, Moy; Kessler, Bader, Lehmann.
Finnland: Larmi; Kaski, Rissanen; Rindell, Winberg; Matinmikko, Määttä; Jesper Mattila, Leppänen; Puljujärvi, Kapanen, Innala; Puustinen, Julius Mattila, Puistola; Jormakka, Hyry, Suomi; Pakarinen, Björninen, Mäenalanen.
Bemerkungen: Schweiz ohne Genoni, Siegenthaler, Hischier, Kuraschew, Thürkauf, Haas (alle überzählig) und Berra (Ersatzgoalie). - 1. Länderspiel von Schmid. - 40. Künzle verschiesst Penalty. - Pfosten-/Lattenschüsse: 8. Moy, 15. Senteler. - Schüsse: Schweiz 36 (16-8-12); Finnland 29 (13-7-9). - Powerplay-Ausbeute: Schweiz 0/2; Finnland 1/3.