Schweizer wollen Selbstvertrauen für EM holen
1994, also vor 30 Jahren, bestritt Suter als Spieler von Pfadi Winterthur seinen ersten Yellow Cup. Er kann sich noch gut daran erinnern. Zuvor war er mehrmals als Zuschauer vor Ort. Nun ist er zum sechsten und letzten Mal als Schweizer Nationaltrainer dabei, was das Turnier für ihn noch spezieller macht. Nach der Saison wird er durch den fünffachen Bundesliga-MVP und aktuellen Spieler Andy Schmid abgelöst, während Suter den Trainerposten und die sportliche Leitung bei St. Otmar St. Gallen übernimmt.
Unter der Führung des 48-Jährigen gewann die Schweiz das Traditionsturnier dreimal, zweimal schaute der 2. Platz heraus. Diesmal sind Rumänien (Donnerstag), Bosnien-Herzegowina (Freitag) sowie Argentinien (Samstag) die Gegner. Gegen die Rumänen (11:38 Siege) und die Bosnier (1:4) ist die Bilanz negativ, das einzige Duell gegen die Argentinier gewannen die Schweizer an der WM 1992.
Ausgeglichenes Turnier
Suter erwartet ein «sehr ausgeglichenes» Turnier. Alle drei Teams seien körperlich stark. «Das tut uns gut, um auf das EM-Level zu kommen.» Denn am 10. Januar bestreiten die Schweizer gegen Gastgeber Deutschland das Eröffnungsspiel der Euro 2024 - vor der Weltrekordkulisse von über 50'000 Zuschauern im Fussballstadion in Düsseldorf.
Von daher geht es am Yellow Cup in erster Linie darum, die Formationen für die EM einzuspielen. In der Verteidigung gilt es, den Ausfall von Abwehrchef Samuel Röthlisberger so gut wie möglich zu kompensieren. Dieser zog sich kurz vor Weihnachten eine Bänderverletzung an der Hand zu und musste operiert werden.
«Er ist in unserem System nicht eins zu eins ersetzbar», sagt Suter im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Erschwerend kommt hinzu, dass Zoran Markovic, der eigentliche Backup von Röthlisberger, aus privaten Gründen ebenfalls nicht zur Verfügung steht. Auch Linkshänder Dimitrij Küttel fehlt wegen eines Innenbandrisses im Knie.
Varianten für die Defensive
«Es ist die Aufgabe einer Mannschaft, fehlende Spieler zu ersetzen», sagt Suter. «In der Defensive haben wir bereits gewisse Varianten gefunden.» Im Angriff kann Suter mit Manuel Zehnder auf den aktuellen Topskorer der Bundesliga setzen. Zum 40-jährigen Top-Regisseur Andy Schmid, der sich nach einem Teilabrisses der Achillessehne zurückgekämpft hat, sagt Suter: «Er hat viel investiert, das merkt man.»
Das Team trainierte am 27. und 28. Dezember zwei Tage im OYM in Cham, ehe die Spieler vier freie Tage genossen. Nun soll am Yellow Cup das nötige Selbstvertrauen für die EM geholt werden.