Servettes historische Chance in Pilsen
Die Grenat sind sich nach dem 0:0 im Hinspiel in Genf, das nicht mitreissend war, aber einen tollen Kampf zwischen zwei Kontrahenten bot, die eine ihrer Stärken im unbändigen körperlichen Einsatz haben, der Grösse der Aufgabe bewusst. Die Tschechen sind wettbewerbsübergreifend seit 14 Spielen ungeschlagen und haben am Sonntag dem Tabellenführer Sparta Prag eine 4:0-Niederlage zugefügt. Ausserdem können sie am Donnerstagabend auf Pavel Sulc zählen, der mit 14 Treffern der beste Torschütze der tschechischen Liga ist und m Hinspiel gesperrt gefehlt hatte.
«Wir sind zu allem fähig»
«Wir sind in dieser Saison zu allem fähig», umschreibt Yoan Severin die Ausgangslage für dieses Rückspiel, im dem Viktoria Pilsen auf dem Papier leicht im Vorteil scheint. Wie die Tschechen verlieren auch die Servettiens nicht oft, in diesem Jahr nur einmal in dreizehn Spielen. Zudem qualifizierten sie sich auch vor drei Wochen in Rasgrad für die Achtelfinals, nachdem das Hinspiel torlos geendet hatte.
Die Genfer haben die Mittel, um in Tschechien den gleichen Coup wie in Bulgarien zu landen. Angeführt vom aussergewöhnlichen Steve Rouiller, dessen Präsenz im Nationalmannschaftsaufgebot, das Nationaltrainer Murat Yakin am Donnerstagmorgen bekannt geben wird, nicht unberechtigt wäre, ist ihre Verteidigung in der Lage, dem Druck standzuhalten. Und mit Alexis Antunes, Dereck Kutesa, Miroslav Stevanovic und Timothé Cognat, dem einzigen Torschützen von Rasgrad, verfügen sie über Spieler, die jederzeit eine Entscheidung herbeiführen können.
Volle Unterstützung und Engagement
Das grosse Verdienst von Servette-Trainer René Weiler ist es, diese vier Spieler davon überzeugt zu haben, dass der Erfolg in erster Linie von der Hingabe und dem Opfergeist abhängt, der sie dazu zwingt, mehr zu laufen und mehr zu kommunizieren. Dieser Anspruch, den der Nachfolger von Alain Geiger an die Mannschaft stellte, wurde nicht immer von allen in der Kabine akzeptiert.
Aber die volle Unterstützung und das Engagement von vier der talentiertesten Spieler der Mannschaft ist einer der Gründe, warum der Himmel die einzige Grenze des Servette FC zu sein scheint, in einem Frühling, in dem alle Träume erlaubt sind.
Der sportliche Gewinn wäre mit einer Qualifikation für die Viertelfinals, die dem Schweizer Fussball im UEFA-Ranking guttun würde, messbar. Finanziell steht eine Million Euro an Prämien auf dem Spiel - und die Chance auf einen sehr attraktiven Gegner in der Runde der letzten acht. Fiorentina, Aston Villa, Ajax Amsterdam, Lille oder Fenerbahçe Istanbul sind einige mögliche Gegner.