Shiffrin siegt nach kurzer Auszeit - Gisin und Rast in Top 6
27 Hundertstel entschieden im hochstehenden Duell im prestigeträchtigen Flutlichtrennen im Salzburgerland zugunsten von Shiffrin, die mit ihrem 81. Slalom-Podestplatz in einer weiteren Sparte mit der schwedischen Legende Ingemar Stenmark gleichzog. Hinter den beiden Slalom-Dominatorinnen der Gegenwart schaffte es die Schwedin Sara Hector mit mehr als einer Sekunde Rückstand zum ersten Mal zwischen den engen Toren auf das Podest und verpasste Michelle Gisin die Top 3 um ebenfalls 27 Hundertstel.
Es ist das 13. Mal in den letzten 14 Slaloms, dass die Siegerin entweder Shiffrin oder Vlhova heisst. Von den sieben Slaloms dieser Saison gewann Shiffrin vier und Vlhova drei.
Shiffrin nach Komplikationen gleich wieder da
Shiffrin behielt die Nase vor Vlhova, obwohl die letzten Wochen für sie suboptimal liefen. Die nun 94-fache Weltcupsiegerin wurde über die Neujahrstage krank, leistete sich im Slalom von Kranjska Gora einen Einfädler und liess die Speedrennen in Zauchensee - wie Vlhova - aus. Am letzten Wochenende reiste sie kurzfristig nach Bern ins Spital zu ihrem in Wengen schwer gestürzten Freund Aleksander Kilde. Nun gelang es ihr dank dem besseren zweiten Lauf, die Führung in der Disziplinenwertung vor der zuletzt aufholenden Slowakin zu verteidigen.
Die Schweizerinnen hielten sich auch im vierten Rennen seit dem verletzungsbedingten Ausfall von Wendy Holdener sehr wacker. Gisin kratzte am zweiten Slalom-Podestplatz der Saison, Camille Rast fuhr dank der drittbesten Zeit im zweiten Durchgang wie schon vor eineinhalb Wochen in Kranjska Gora in die Top 6. Nach einer völlig verkorksten letzten Saison mit einen missglückten Materialwechsel scheint die 24-jährige Walliserin zusehends wieder reif für den ersten Weltcup-Podestplatz der Karriere.
Gisins akrobatischster Lauf
Gisin, die bereits ihr 20. Rennen in diesem Winter bestritt, mischte wie schon am Wochenende in der Abfahrt (8.) und im zweiten Super-G in Zauchensee (5.) vorne mit. Obwohl die Engelbergerin mit der ungünstigen Startnummer 16 ins Rennen ging und ihr im zweiten Lauf der Skistock aus den Händen glitt, reihte sie sich zum vierten Mal in den letzten fünf Slaloms in den Top 6 und zum fünften Mal in den Top 10 ein.
«Das ist ein wahnsinnig emotionaler 4. Platz. Ich verliere den Stock und halte trotzdem mit den Besten mit. Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll, die Emotionen kommen gerade hoch», sagte Gisin im SRF-Interview sichtlich ergriffen. «Das war einer der akrobatischsten Läufe, die ich je gezeigt habe. Dass ich es so durchziehen konnte, macht mich stolz. Was letzte Saison so gefehlt hat, funktioniert jetzt wieder», so Gisin weiter.
Hinter Gisin und Rast klassierte sich auch Mélanie Meillard als Zwölfte - zum dritten Mal in dieser Saison - in den Top 15. Das starke Schweizer Slalom-Trio nimmt somit viel Schwung zur nächsten Weltcup-Station in der Slowakei mit. Bereits am Wochenende geht es für die Technikerinnen mit einem Riesenslalom und einem Slalom in Jasna weiter.