Verstappen stürmt von Startplatz 17 zum Sieg
Vieles hatte im neuesten Akt des Titelkampfs für Lando Norris gesprochen. Der Brite hatte sich wenige Stunden vor dem Grand Prix die Pole-Position gesichert und sich damit die optimale Ausgangslage geschaffen, um im Titelduell mit Verstappen weiter Boden gutzumachen. Der Niederländer hatte das Qualifying nur auf Platz 12 abgeschlossen und hatte zudem wegen eines Motorwechsels ausserhalb der erlaubten Toleranz die Rückversetzung um fünf Positionen in Kauf nehmen müssen.
Doch in dem zweimal, nach Unfällen des Argentiniers Franco Colapinto im Williams und des Spaniers Carlos Sainz im Ferrari, unterbrochenen Rennen kam alles anders. Verstappen wurde zum grossen Sieger, Norris, dem lediglich Platz 6 blieb, gehörte zu den Verlierern.
Verstappens hohe Steuerkunst bei nasser Fahrbahn hätte allerdings nicht genügt, um erstmals nach zehn Grands Prix ohne Sieg als Erster abgewinkt zu werden. Es bedurfte auch eines Rennverlaufs, der ihm in die Karten spielte. Wie die überraschenden Ocon und Gasly verzichtete der Weltmeister im Gegensatz zur restlichen Konkurrenz in der vorgesehenen Phase auf einen Reifenwechsel - und konnte sich während des ersten Unterbruchs ohne Zeitverlust neue Walzen aufziehen lassen.
Dank Sieg Nummer 62 baute Verstappen als Führender in der WM-Gesamtwertung den Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Norris um 18 auf 62 Punkte aus, was beim Restprogramm mit drei Grands Prix und einem Sprintrennen einem komfortablen Polster gleichkommt.
Die Hoffnung im Rennstall Sauber auf das erste zählbare Ergebnis in der zu Ende gehenden Saison währte nur kurz. Valtteri Bottas, von Platz 11 losgefahren, büsste schon auf den ersten Metern Positionen ein, nach einem guten Viertel der Distanz fanden sich der Finne und sein chinesischer Teamkollege Zhou Guanyu am Schluss des Fahrerfeldes wieder. Am Ende resultierten für das Duo die Ränge 13 beziehungsweise 15.