Viel abhängig vom Spiel gegen Nordmazedonien
Das 26:26 gegen Olympiasieger Frankreich ist für Nationaltrainer Michael Suter ein Meilenstein im Schweizer Handball. «Wir wussten, dass wir auf diesem Level spielen können», sagt der 48-Jährige. Es war für ihn jedoch aussergewöhnlich, eine solche Leistung vier Tage nach dem 14:27-Debakel gegen Deutschland abgeliefert zu haben. Er habe gespürt, wie tief der Stachel gesessen habe, so Suter.
Captain und Goalie Nikola Portner ergänzte: «Dass wir wieder aufgestanden sind, war wichtig für die Moral. Ich bin richtig stolz auf das Team.» Der Gewinner der Champions League mit Montpellier (2018) und Magdeburg (2023) stellte aber sofort klar, dass dieses Resultat nicht viel wert sei, wenn sie gegen Nordmazedonien verlieren würden. «Es ist viel abhängig von diesem Spiel», sagt Portner. Das auch deshalb, weil die Schweizer bei einem Sieg wohl auf einen einfacheren Gegner in den WM-Playoffs treffen würden.
Alles andere als ein Erfolg gegen Nordmazedonien wäre für Portner «eine grosse Enttäuschung». Er betont jedoch, dass diese Partie auch für den Gegner die wichtigste des Turniers sei. «Wir sind für sie keine Handball-Nation, deshalb wäre es für sie peinlich, wenn sie gegen uns unterliegen würden».
Für Portner ist das letzte Vorrundenspiel in erster Linie eine Kopfsache. «Wenn wir so auftreten wie gegen Frankreich haben sie keine Chance», ist er überzeugt. «Wenn wir allerdings nicht konzentriert spielen, können wir problemlos mit zehn Toren Unterschied verlieren. Wir sahen wie nahe Himmel und Hölle beieinanderliegen.»
Suter ist trotz der guten Leistung gegen Frankreich nicht bereit, die Favoritenrolle anzunehmen. Es ist für ihn gegen «eine extrem kämpferische Mannschaft» eine offene Partie. Eine Stärke der Mazedonier ist wie bei den Schweizern das 7-gegen-6-Spiel.
Die Bilanz spricht klar gegen die SHV-Auswahl. Der letzte Sieg gegen Nordmazedonien, ein 34:30, datiert vom 19. Januar 2003. Nach dem darauffolgenden Unentschieden setzte es sechs Niederlagen ab. Wie auch immer dürfte es für die Schweizer das letzte Spiel an dieser EM sein. Sie können zwar noch punktemässig zu Frankreich aufschliessen, weisen aber die um 23 Treffer schlechtere Tordifferenz aus.