Churer Finanzhaushalt knackt Marke von 300 Millionen Franken
Chur budgetiert für das kommende Jahr einen Aufwand von 312 Millionen Franken und einen Ertrag von 316 Millionen Franken, wie Stadtpräsident Marti bei der Vorstellung des Budgets 2025 vor den Medien in Chur erklärte. Es resultiert ein Gewinn von 4,8 Millionen Franken, doppelt so viel wie 2024 veranschlagt.
Auf der Ertragsseite werden insgesamt höhere Steuereinnahmen von 10,4 Millionen Franken erwartet, höhere Entgelte von 2,8 Millionen Franken sowie ein höherer Transferertrag von 3 Millionen Franken. Die grösste Kostensteigerung liegt mit 11,4 Millionen beim Personalaufwand. Auch die Teuerung und steigende Kosten bei Gesundheit und Alter belasten den städtischen Finanzhaushalt.
Wärmenetz, Schul- und Sportanlagen
Für das Jahr 2025 werden Bruttoinvestitionen von 69 Millionen Franken im Budget ausgewiesen. Den grössten Investitionsposten bildet mit 16 Millionen Franken das Generationenprojekt einer neuen Schul- und Sportanlage (Fortuna).
Mit je über 4 Millionen schlagen der Ausbau des Bahnhofs Chur West und der Neubau des Schulhauses Masans zu Buche. Und gemäss Volksbeschluss werden erneut 5 Millionen Franken an die IBC Energie Wasser Chur für ein CO2-neutrales Wärme- und Kältenetz fliessen. Die Nettoinvestitionen können zu 32,6 Prozent selbst finanziert werden.
Aktuell seien die Stadtfinanzen «immer noch gesund», betonte der Stadtpräsident. Chur stünde «viel besser» da, als andere Schweizer Städte. Das bedeute aber nicht, dass alles in Ordnung sei. «Es kommt einiges auf uns zu», sagte er mit Blick in die nahe Zukunft.
Stadt Chur vor finanzieller Belastungsprobe
Trotz des guten Abschlusses der Erfolgsrechnung steht die Stadt laut dem Stadtpräsidenten vor einigen finanziellen Herausforderungen. Aufgrund des vom Stadtparlament zurückgewiesenen Sparpakets werde es zunehmend schwieriger, die anstehenden Investitionen zu stemmen und die - ebenfalls vom Stadtparlament - vorgeschriebene Eigenkapitalquote von 60 Prozent einzuhalten.
Ab 2026 seien verschiedene Mehrkosten im Gesundheitswesen, im öffentlichen Verkehr, für die Bildung sowie wegen der kantonalen Steuergesetzrevision zu erwarten. Damit kämen Mehrkosten im Umfang von 12 bis 15 Millionen Franken auf die Stadt Chur zu. Auch würden diverse Grossprojekte wie die Totalsanierung des Hallenbades Obere Au, die Investitionsrechnung und die Eigenkapitalquote im Jahr 2026 massiv belasten.
Daher beantragt die Stadtregierung dem Parlament zusammen mit dem Budget 2025 eine Senkung der vorgegebenen Eigenkapitalquote auf 55 Prozent.