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EU-Schuldenregeln: Berlin braucht mehr Zeit für Einhaltung

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EU-Schuldenregeln: Berlin braucht mehr Zeit für Einhaltung

16. Oktober 2024, 13:45 Uhr
Die Bundesregierung von Bundeskanzler Olaf Scholz hat in Brüssel Druck für scharfe Schuldenregeln in der EU gemacht. Jetzt muss sie wahrscheinlich selbst um eine Fristverlängerung bitten. (Archivbild)
© KEYSTONE/DPA/CHRISTOPH SCHMIDT
Deutschland drohen wegen der schlechten Wirtschaftslage Probleme mit den neuen europäischen Schuldenregeln - trotz der Schuldenbremse. Die Bundesregierung erwäge deshalb, bei der EU-Kommission mehr Zeit für die Anpassung ihrer Ausgaben zu beantragen.

Dies hiess es in Kreisen des Finanzministeriums. Statt eines Vier-Jahre-Plans könnte Deutschland dann einen siebenjährigen Plan für den Haushalt aufstellen. Grund für die Probleme sei vor allem, dass langfristig auch bei optimaler Auslastung der deutschen Wirtschaft gerade nur ein geringes Wachstum erwartet werde.

Grundsätzlich seien die deutschen Staatsfinanzen durch die Einhaltung der Schuldenbremse weiterhin solide, betonte das Ministerium. Es sei aber eine ambitioniertere Finanz- und Wirtschaftspolitik nötig, um die Schuldenquote auf die in den europäischen Verträgen verankerten 60 Prozent der Wirtschaftsleistung zu senken. Deutschland wolle die neuen Regeln unbedingt einhalten, auch um einer Vorbildfunktion gerecht zu werden, hiess es in Ministeriumskreisen.

Den EU-Schuldenregeln zufolge muss jedes Mitgliedsland der Europäischen Union gemeinsam mit der für die Aufsicht zuständigen EU-Kommission einen vierjährigen Haushaltsplan aufstellen, um für solide Finanzen zu sorgen. Unter bestimmten Bedingungen kann der Plan auf maximal sieben Jahre ausgeweitet werden - allerdings muss sich das Land dafür zu wachstumsfördernden Reformen und Investitionen verpflichten.

Quelle: sda
veröffentlicht: 16. Oktober 2024 13:45
aktualisiert: 16. Oktober 2024 13:45