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Finanzhilfe für PFAS-betroffene Bauernbetriebe im Kanton St. Gallen

Chemikalien

Finanzhilfe für PFAS-betroffene Bauernbetriebe im Kanton St. Gallen

18. Oktober 2024, 09:41 Uhr
Die Eggersrieter-Höhe gehört zu den Gebieten mit PFAS-belasteten Böden. (Archivbild)
© KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
Die St. Galler Regierung will von PFAS betroffene Bauernbetriebe mit fünf Millionen Franken unterstützen. Das Kantonsparlament soll in der Wintersession über den Sonderkredit entscheiden. Dadurch könnten die betroffenen Betriebe bereits ab 2025 unterstützt werden, wie der Kanton am Freitag in einer Mitteilung schrieb.

Im Kanton St. Gallen wurde in einer breit angelegten Untersuchung zahlreiche mit der problematischen Chemikalie PFAS belastete Flächen entdeckt. Als erste Massnahme ist Ende August in einigen Landwirtschaftsbetrieben der Verkauf von Fleisch gestoppt worden. Kontaminierte Flächen befinden sich in den Gemeinden Mörschwil, Eggersriet, Untereggen, Goldach, Altenrhein oder St. Margrethen.

Nun müssen betroffene Landwirtschaftsbetriebe gemäss Mitteilung nach Lösungen suchen, damit die PFAS-Belastung bei den Tieren reduziert werden kann. Dies führe zu Mehrkosten und möglicherweise in letzter Konsequenz zur Aufgabe von Betrieben, wenn keine Lösungen realistisch sind.

In erster Linie sollen die Betriebe mit der Finanzhilfe bei der Produktionsanpassung unterstützt werden. Das könne beispielsweise der Futterzukauf sein oder die Umstellung der Wasserversorgung von Quellwasser auf die öffentliche Wasserversorgung.

Führt solche Massnahmen zu keinem Erfolg, sind Härtefallgelder vorgesehen, falls Betriebe wegen PFAS-belasteten Landwirtschaftsflächen aufgegeben werden müssen, hiess es in der Mitteilung weiter.

Schliesslich will die Regierung auch Forschungsprojekte zur Minderung der PFAS-Belastung in der Landwirtschaft fördern. Ziel dabei sei, den betroffenen Betrieben neue Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen, bevor eine Betriebsaufgabe notwendig wird.

PFAS sind schwer abbaubare Chemikalien, die über Jahrzehnte industriell genutzt wurden, zum Beispiel in wasserabweisenden Regenjacken, teflonbeschichteten Bratpfannen oder in Löschschaum. Sie können schädlich für die Gesundheit sein.

Als Grund für die Belastung der Böden wird der Austrag von Klärschlamm aus Abwasserreinigungsanlagen vermutet, der mit PFAS belastet war.

Quelle: sda
veröffentlicht: 18. Oktober 2024 09:41
aktualisiert: 18. Oktober 2024 09:41