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Tesla will neue Aktionärsabstimmung über Milliarden für Musk

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Tesla will neue Aktionärsabstimmung über Milliarden für Musk

17. April 2024, 21:50 Uhr
Hat Elon Musk getrickst, als er mit den Aktionären seine Vergütung aushandelte? Diese wollen jedenfalls neu über die Tesla-Milliarden an den CEO verhandeln. (Archivbild vom März 2024)
© KEYSTONE/EPA/FILIP SINGER
Tesla will seine Aktionäre erneut über ein milliardenschweres Aktienpaket für Firmenchef Elon Musk abstimmen lassen, das von einem Gericht torpediert wurde. Der Verdacht steht im Raum, Musk habe die Aktionäre womöglich hinters Licht geführt.

Zugleich sollen die Aktionäre nach dem Willen des Elektroauto-Herstellers über eine Verlegung des offiziellen Firmensitzes von Delaware nach Texas abstimmen, wie aus am Mittwoch veröffentlichten Unterlagen zur Tesla-Hauptversammlung am 13. Juni hervorgeht.

Das 2018 von Aktionären gebilligte Aktienpaket, dessen Wert damals mit 56 Milliarden Dollar angegeben wurde, war von einer Richterin in Delaware nach einer Anlegerklage gekippt worden. Sie kam zu dem Schluss, dass Musk bei Vereinbarung der grosszügigen Vergütung im Tesla-Verwaltungsrat zu viel Einfluss im Hintergrund gehabt habe, als dass man von einem fairen Verfahren sprechen könne.

Musk zeigte sich danach umgehend offen für einen Umzug von Tesla nach Texas. Er hatte bereits die Firmenzentrale von Kalifornien zum grossen Werk im texanischen Austin verlegen lassen.

Tesla räumte in den Unterlagen zugleich ein, dass man nicht sicher sei, ob eine erneute Bestätigung des Aktienpakets durch die Aktionäre nach der Entscheidung der Richterin Bestand haben würde.

Nach dem Plan von 2018 konnte Musk in zwölf Schritten Aktienoptionen mit einem maximalen Wert von damals bis zu 55,8 Milliarden Dollar bekommen, wenn Börsenwert und Geschäftszahlen von Tesla mit bestimmten Mindestwerten wachsen.

Aktionäre nicht korrekt informiert

Die Richterin entschied, dass Teslas Aktionäre nicht korrekt über das Verfahren informiert worden seien, in dem das Riesen-Paket ausgehandelt wurde. So habe Musk enge Verbindungen mit einigen Personen gehabt, die auf Teslas Seite an den Verhandlungen beteiligt waren.

Ein weiterer Haken ist, dass seit 2018 der Börsenwert von Tesla zwar deutlich die damals für die Maximal-Vergütung von Musk gesetzt Marke von rund 650 Milliarden Dollar überschritten hatte - inzwischen aber nach der jüngsten rapiden Talfahrt der Aktie wieder deutlich darunter liegt. Tesla hatte zudem angekündigt, gegen die Entscheidung der Richterin in Berufung zu gehen.

Quelle: sda
veröffentlicht: 17. April 2024 21:42
aktualisiert: 17. April 2024 21:50