Uhrenmuseum in La Chaux-de-Fonds feiert Zeitmessung und Architektur
Das Musée international d'horlogerie (MIH) ist weitläufig, riesig, nüchtern, aber teilweise versteckt, da es unterirdisch liegt. Weil es 50 Jahre alt ist, muss das Gebäude demnächst renoviert werden, wie Museums-Konservator Régis Huguenin-Dumittan am Dienstag zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Als weltgrösstes Uhrenmuseum zieht das MIH ein internationales Publikum an, wovon die ganze Uhrenstadt La Chaux-de-Fonds und ihre Umgebung touristisch profitiert. Von der Sonnenuhr über Taschen- und Wanduhren bis hin zur Atomuhr veranschaulicht das Museum die Geschichte der Zeitmessung.
Die Ausstellung, die vom 23. März bis zum 10. November dauert, bietet laut dem Museumskonservator «eine völlig neue Interpretation dieses brutalistischen Monuments», das im Inventar der Denkmäler und Stätten aufgeführt ist. 1972 wurde mit den Arbeiten an dem Gebäude begonnen, und trotz einer Rezession in der Uhrenindustrie wurde das Projekt zu Ende geführt.
Als Hommage an diese Leistung erzählt die Ausstellung mit dem Titel «Roh. 50 Jahre monumentale Kulisse» von der Begegnung zwischen Uhrmacherei, Museumskunde und Architektur und zeigt die Geisteshaltung, in der das MIH entstand, und «die kühnen Entscheidungen, die seine Architekten und Museumsmacher trafen, um der weltweit bedeutendsten Uhrensammlung als Schaufenster zu dienen», schrieb das Museum. Letztes Jahr seien 280 Stücke neu hinzu gekomen, die für die Geschichte der Uhrmacherei von erheblicher Bedeutung seien.
Prix Béton gewonnen
Das MIH wurde bei seiner Eröffnung von der Presse einhellig gelobt und gewann 1977 den ersten Preis für Betonarchitektur, den Prix Béton. 1978 erhielt es den Prix Cembureau und wurde zum Europäischen Museum des Jahres gekürt.
Zeitgleich mit dem Beginn der Ausstellung erscheint am Freitag auch ein Kunstbuch sowie ein Sonderdruck mit einem Vorwort des Architekten Bernard Tschumi.