US-Raumfahrtfirma Blue Origin fliegt wieder Weltraumtouristen ins All
In einer Live-Übertragung im Internet war zu verfolgen, wie die New-Shepard-Rakete von Blue Origins am Sonntag (Ortszeit) erfolgreich von einer Startrampe im US-Bundesstaat Texas aufbrach. Nach einem etwa elf Minuten langen Flug mit kurzzeitiger Schwerelosigkeit landeten die sechs Weltraumtouristen anschliessend wieder auf der Basis in der Nähe von Van Horn.
Bisher ältester Weltraumtourist an Bord
Zu den Passagieren gehörte Ed Dwight, ein früherer afroamerikanischer Luftwaffenpilot, der in den 60er Jahren von der US-Raumfahrtbehörde Nasa als Astronaut abgelehnt worden war. Mit einem Alter von 90 Jahren, acht Monaten und zehn Tagen wurde er mit seinem Flug der älteste Mensch, der bislang ins Weltall flog. «Star Trek»-Schauspieler William Shatner war bei seinem Raumflug mit Blue Origin im Jahr 2021 knapp zwei Monate jünger gewesen. Dass Dwight vor Jahrzehnten nicht Astronaut werden durfte, hatte Kritik ausgelöst. Nach der Landung sprach Dwight von einer «lebensverändernden Erfahrung, die jeder machen sollte». «Ich dachte, ich bräuchte das nicht in meinem Leben», sagte der 90-Jährige. Das sei jedoch eine Lüge gewesen, scherzte er.
Blue Origin: «Mission war ein Erfolg»
Bei der Landung der Kapsel in der Wüste blies sich einer der drei Fallschirme nicht vollständig auf, was möglicherweise zu einer härteren Landung führte. Ein Sprecher von Blue Origin erklärte, dass das System für solche Ausfälle gewappnet sei. Die Kapsel sei für eine sichere Landung mit einem einzigen Fallschirm ausgestattet, erklärte er. «Die gesamte Mission war ein Erfolg, und alle unsere Astronauten freuen sich, wieder zurück zu sein», betonte der Sprecher.
Bezos brachte bisher 31 Menschen ins All
Es war die siebte bemannte Mission von Blue Origin. Bislang brachte das Unternehmen des Amazon-Gründer Bezos 31 Menschen ins All. Beim ersten bemannten Flug im Jahr 2021 war er persönlich mit an Bord. Für die Flüge wird eine kleine und vollständig wiederverwendbare New-Shepard-Rakete verwendet, die nach Alan Shepard, dem ersten US-Bürger im All, benannt ist. Im September hatte das Raketenprogramm einen Rückschlag erlitten, als eine unbemannte New Shepard kurz nach dem Start in Flammen aufgegangen war. Eine Untersuchung der US-Behörden ergab, dass sich das Triebwerk zu stark erhitzt hatte.