Vorarlberg will Bodenseewasser zum Heizen und Kühlen nutzen
Das Land Vorarlberg gab im Frühjahr 2023 zusammen mit den Gemeinden eine Untersuchung in Auftrag. Das Thema: Die Wärmeversorgung von Bregenz, Hard und Lochau mit Energie aus dem Bodensee.
Bodenseewasser aus 25 Meter Tiefe soll dabei in sogenannten See-Energiezentralen die Wärme entzogen werden. Anschliessend wird das Wasser wieder in 30 Meter Tiefe zurückgeleitet.
Das Energieinstitut Vorarlberg sowie Fachleute aus Deutschland und der Schweiz, die bereits mit einem ähnlichen Projekt am Vierwaldstättersee Erfahrung sammelten, hätten ein detailliertes Wärmedichtenetz entwickelt, hiess es am Montag bei der Pressekonferenz im Landhaus.
Sieben geeignete Wasserentnahmestellen in Lochau, Bregenz und in Hard wurden identifiziert. Gerechnet wird mit einem Wärmepreise von 17 bis 21 Cent pro Kilowattstunde. Laut der Studie seien keine negativen Auswirkungen auf Natur und Umwelt zu erwarten, ebenso wenig auf das Trinkwasser oder auf Badestellen.
Es handle sich nicht um Science-Fiction, sondern um ein realisierbares Projekt. 3400 Gebäude mit tausenden Wohneinheiten könnten über das Seewasser beheizt und in kleineren Dimensionen auch gekühlt werden.
Kosten noch unklar
Bei Fragen nach dem Finanzierungsbedarf und dem Zeithorizont gab es an der Medienorientierung noch wenig konkrete Antworten: Ein Ausbau des auf «mehrere hundert Millionen Euro» geschätzten «Generationenprojekts» erfolge in Etappen, habe aber bereits begonnen: In Lochau gebe es ein Kleinprojekt, auch in Hard liefen Planungen für eine See-Energiezentrale und in Bregenz sei sie schon in Bau.
Laut dem zuständigen Bregenzer Stadtrat werden derzeit 15 Millionen Euro in eine See-Energiezentrale investiert, über die das Hallenbad und das Festspielhaus versorgt werden könnten.